Sommaruga-NachfolgeKnatsch in der SP – Daniel Jositsch fühlt sich als Mann «diskriminiert»
Obwohl die SP ausschliesslich Frauen nominieren möchte, will Daniel Jositsch für den Bundesratssitz kandidieren, der durch Sommarugas Rücktritt frei wird.
- von
- Dominik Fischer
Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch zeigt sich gegenüber RTS unzufrieden. Grund dafür ist, dass die SP-Spitze ihn nicht zur Bundesratswahl aufstellen will, weil er ein Mann ist.
Darum gehts
Der Zürcher SP-Ständerat und Rechtprofessor Daniel Jositsch will für den von Simonetta Sommaruga geräumten Bundesratssitz kandidieren. Damit stellt er sich jedoch quer zur Linie seiner Partei: Denn die SP will zwei Frauen als mögliche Nachfolgerinnen von Simonetta Sommaruga präsentieren.
Trotz dieser Entscheidung hat Jositsch seine Hoffnungen noch nicht aufgegeben, wie die «NZZ» berichtet. Auch parteiintern habe sich der Zürcher Ständerat gegen ein reines Frauen-Ticket eingesetzt. Rechtlich stelle das Bundesrats-Ticket nur einen Vorschlag der Partei dar, die Bundesversammlung sei jedoch frei darin, wen sie in den Bundesrat wähle, so Jositsch.
«Das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun»
Gegenüber «RTS» sagte er nun in einem Interview: «Ich habe kein Problem damit, zu verlieren. Aber wegen meines Geschlechts nicht kandidieren zu dürfen, finde ich ein bisschen diskriminierend.» Zudem habe es viele Personen – Frauen und Männer – gegeben, die Jositsch in den letzten Tagen E-Mails geschrieben hätten und ihn dazu aufgefordert hätten, für eine «echte» Gleichberechtigung zu kämpfen.
«Nachdem die Frauen während Jahren oder Jahrhunderten diskriminiert wurden, jetzt das Gleiche mit den Männer zu tun, das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun», so Jositsch. Viel wichtiger als das Geschlecht oder die kantonale Herkunft ist, «ob jemand die nötigen Fähigkeiten mitbringt und in das Gremium passt», so Jositsch gegenüber der «NZZ».
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