Podcast «Anderi Liga»: «Dank FCZ-Trainer Foda wird GC die Nummer 1 in Zürich»

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Podcast «Anderi Liga»«Dank FCZ-Trainer Foda wird GC die Nummer 1 in Zürich»

Nach kurzer Ferienpause sind die beiden Fussball-Experten Fabian Ruch und Tobias Wedermann zurück mit einer neuen Folge des Podcasts «Anderi Liga». Im Fokus: Der Saisonstart in der Super League – und wie in Zürich der Wind gedreht hat.

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Die neue Podcast-Folge von «Anderi Liga» mit Tobias Wedermann (r.) und Fabian Ruch (l.) ist online. 

Die neue Podcast-Folge von «Anderi Liga» mit Tobias Wedermann (r.) und Fabian Ruch (l.) ist online. 

20 Minuten / Matthias Spicher
In der 16. Folge im Fokus: die ersten Runden der Super League.

In der 16. Folge im Fokus: die ersten Runden der Super League.

20 Minuten / Matthias Spicher
Den bisherigen Saisonstart von Meister FCZ beurteilen beide sehr kritisch.

Den bisherigen Saisonstart von Meister FCZ beurteilen beide sehr kritisch.

Martin Meienberger/freshfocus

Darum gehts

Endlich Sommerferien, endlich Zeit zum Podcast hören. Damit die geschätzten Zuhörerinnen und Zuhörer von «Anderi Liga» zumindest in den letzten Ferientagen auf ihre Kosten kommen, sind 20-Minuten-Sportchef Tobias Wedermann und NZZ-Fussballjournalist Fabian Ruch zurück am Mikrofon und nehmen die Geschehnisse der noch jungen Super-League-Saison unter die Lupe. 

Drei Super-League-Runden sind gespielt, und die Spielzeit hatte bereits mindestens so viele Höhepunkte. «Etwa der Mega-Weitschuss von Servettes Rodelin, Aufsteiger Winterthur als Farbtupfer oder der genesene GC-Youngster Giotto Morandi», fasst Ruch zusammen. Wedermann, einmal mit seinem Gesprächspartner einig: «Das war ein richtig cooler Start in die Liga.» Auch beim Negativbeispiel gibt man sich recht: «Meister FCZ gab ein klares Statement nach unten ab.» 

Aber der Reihe nach.

YB-Hype ja, aber …

Zuletzt vom FCZ entthront, sind die mit prächtigen Transfers verstärkten Young Boys bisher die beste Mannschaft. Nach zwei Siegen zum Auftakt gab es am Sonntag aber ein Remis gegen aufsässige Grasshoppers. Wedermann, zu Saisonbeginn skeptisch gegenüber dem weitverbreiteten Hype um die Berner: «YB hat mir schon Eindruck gemacht. Mit dem Kader und der Spielweise unter Trainer Wicky haben sie schon einmal ein Zeichen gesetzt.» Allerdings würde der Abgang von Wilfried Kanga zu Hertha – und allenfalls derjenige von Christian Fassnacht zu Besiktas – schon ins Gewicht fallen. Deshalb die Frage an Ruch: «Ist YB schon Meister?»

Der NZZ-Journalist und langjährige YB-Berichterstatter für Tamedia: «YB hat 29 Spieler im Kader, die bei der grossen Mehrheit der Liga Stammspieler wären.» Nach der Verpflichtung von Cedric Itten und der Rückkehr von Jean-Pierre Nsame sei klar gewesen, dass YB zu viele Stürmer habe. Dennoch sieht Ruch den Abgang von Kanga als Verlust: «Der hätte eine Riesensaison gespielt.» Und: «Ein Transfer von Christian Fassnacht würde richtig wehtun.» Für die Liga sei es allerdings gut, dass YB nach drei Spielen nicht schon neun Punkte auf dem Konto habe.

GC könnte Überraschung landen

Dass YB ausgerechnet gegen GC zum ersten Mal in dieser Saison Punkte liegengelassen hat, habe nicht nur an einer mässigen Leistung der Berner gelegen – sondern vor allem an starken Grasshoppers, betont Wedermann. «Hinten gut stehen, nicht viel zulassen und vorne Nadelstiche setzen», sei eine probate Strategie. Er ist sich sicher: «Da wächst etwas heran, die Stimmung im Team ist ausgezeichnet.» Der in der GC-Führung nicht unumstrittene Trainer Giorgio Contini habe mit vier Punkten in den ersten zwei Spielen gute Werbung für sich selbst gemacht. Und: «Bin das ich oder hatte GC viele Fans im Berner Gästeblock?» Ruch erwidert: «Ich finde ohnehin, GC hat neben Basel wohl das beste Aufkommen bei Auswärtsspielen.»

Auch er ist von der jüngsten Leistung von Contini beeindruckt: «Wie er mit der ganzen Unsicherheit bei GC und den Wagenladungen neuer Spielern umgegangen ist, ist schon faszinierend.» Der Coach der Hoppers kommuniziere stets klar und gehe seinen Weg. Ruch: «GC kann eine Überraschung werden, noch fehlt aber ein wirklich starker Stürmer.» Eine Frage mit Seitenhieb an Wedermann: «Ist GC die Nummer eins in der Stadt?»

FCZ in der Foda-Falle?

«Es liegt sehr an Ancillo Canepa, wie lange er an Trainer Franco Foda festhält», lautet Wedermanns provokative Antwort auf die provokante Frage. Oder in anderen Worten: «Wenn Foda lange Trainer bleibt beim FCZ, ist GC diese Saison klar die Nummer eins in der Stadt.» Ein Absturz mit Ansage sei das, sagt Wedermann: Foda hätte zu wenig aus einer starken österreichischen Nationalmannschaft gemacht und so viel Kritik an seiner Person und seiner Spielweise auf sich gezogen. Und Sportchef Marinko Jurendic hätte bisher noch keine triftigen Transfers getätigt.

«Klar ist es ein unbefriedigender Saisonstart», beschwichtigt derweil Ruch. Es sei aber zu früh, um solche Schlüsse zu ziehen. Wobei: «Der FCZ hat mit Ausnahme von André Breitenreiter in den letzten Jahren kein glückliches Händchen bei der Trainerwahl gezeigt.» Vielleicht würde sich Foda hier nahtlos einreihen. Man sehe aber auch, dass der FC Zürich einfach nicht mehr so viel Glück habe wie vergangene Saison. «Das wurde beispielsweise bei den vielen verpassten Chancen beim 0:2 in St. Gallen deutlich», so Ruch. Die «Foda Out»-Forderungen bei den Fans kämen aber definitiv zu früh.

«Wundertüte» FCB, «Welpenschutz» für Winti

Nicht vergessen dürfe man die «Wundertüte» FC Basel, sagen beide. Für Wedermann ist ein eingespielter FCB klar stärker als Zürich. Ruch hingegen sehe im Joggeli viele Talente, die noch viel Zeit bräuchten: «Es kann sehr gut kommen, aber es wird auch sehr schnell viel Unruhe da sein.» Unruhe, die man dem FC Winterthur trotz sportlichen Schwierigkeiten nicht wünscht. Ruch: «Winterthur ist Fussballkultur. Wo waren die die letzten 20 Jahre?» Wedermann: «Der FCW hat Welpenschutz, das dürfen wir jetzt einmal nur positiv sehen.»

Die komplette neue Folge von «Anderi Liga» ist ab sofort auf allen gängigen Podcast-Plattformen verfügbar. 

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(sih)

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