Exklusiv-«Interview»Danke für diesen inneren Monolog, Al Walser
Der Schweizer Grammy-Nominierte Al Walser schickt uns ein Interview. Die Antworten sind von ihm. Die Fragen auch. Ein Marketingprofi im aufschlussreichen Selbstgespräch.
- von
- Kaspar Isler
Wir Schreibenden im Tagesjournalismus haben ein stressiges Leben. Stets müssen wir gut informiert sein und hartnäckig recherchieren, um Sie, werte Leserschaft, mit neuen Geschichten zu versorgen. Irgendwo dazwischen müssen wir dann an diese zeitraubenden Interview-Termine rennen, die es auch noch vorzubereiten gilt – uff. Ein Glück, dass es Prominente gibt wie das in der Schweiz geborene Multitalent Al Walser, die uns einen Teil unserer Aufgaben abnehmen. Anlässlich der Nomination des Musikers, Produzenten und DJs für die Grammys, die am Sonntag, dem 10. Februar 2013 vergeben werden, hat sich der geschäftstüchtige Fuchs gleich selbst interviewt.
Das Ergebnis dieser Alleinunterhaltung flatterte als Tonfile in drei Sprachen zu uns in die Redaktion. Leicht gekürzt und transkribiert präsentieren wir Ihnen ein Gespräch mit Antworten auf Fragen, die wir nie gestellt haben.
Al Walser: Hallo Al, gut dich in der Show zu haben.
Al Walser: Hey, hallo! Herzliche Grüsse!
Bist du schon aufgeregt?
Viele nennen mich den Underdog, den Robin Hood sozusagen. Ja, wahrscheinlich bin ich so ein bisschen der Robin Hood. Ich meine, wenn ich meine Kategorie angucke, dann bin ich sicher derjenige, der pro Stunde am wenigsten verdient. Die verdienen alle 150'000 die Stunde. Das hat so was von Robin Hood. Hier in den USA fokussieren sich alle Medien auf mich. Ich bin tatsächlich der meistgenannte Nominierte und derjenige, über den die Medien am liebsten reden. Wenn wir Interviews machen, sagen die auch wirklich unter vorgehaltener Hand, dass sie mich heimlich supporten und wollen, dass ich gewinne. Weil das ist die geile Story. Da kommst einer aus dem kleinsten Land der Welt mit nichts als einem Traum in die USA und versucht, das Unmögliche möglich zu machen und hat das geschafft, ist nominiert für einen Grammy. Das finden die natürlich unheimlich spannend, diese American-Dream-Story – das auf jeden Fall.
Wo liegen die Gründe für den grossen Erfolg deines Songs und wie kam es zur Nomination?
Der Song ist sehr gut angekommen. Ich glaube auch die Tatsache, dass mich die Leute spüren, die wissen, okay, Al Walser, das ist er, er singt selbst, er produziert selbst, er schreibt selbst, er packaged das Ganze selbst. Das finden die halt schon cool. Ich sag jetzt nur, was die anderen sagen. Das kommt denen halt sehr sympathisch rüber. Ich singe selbst, ich produziere selbst. Ich bin halt so ein exklusives Gesamtpaket. Ich bin ein DJ, aber natürlich auch ein Künstler, ich komme ja von der Bühne. Auch ausschlaggebend war sicher meine Radioshow. Die wird wöchentlich in über 80 Shows gespielt mit über 12 Millionen Zuhörern.
Was dürfen wir als Nächstes von dir erwarten?
Ich möchte natürlich weiterhin weltweit als DJ-Artist touren in meinem Astronauten-Kostüm. Ich habe gerade gestern meine neue Single aufgenommen und ein Filmprojekt am Laufen, das nennt sich «Al Walser – The Movie». Ich habe so viel geiles Videomaterial sammeln können von Hollywood, meinen Touren in Japan und von den Jacksons. Wir werden das auch biographisch illustrieren. Mit dem kleinen Mischlingsjungen, dem Ersten, der aus dem kleinen Liechtenstein mit einem Traum nach Amerika kommt und versucht, das Unmögliche möglich zu machen.
Gewinnst du am Sonntag?
Ich habe mit meiner Nomination schon gewonnen. Ich supporte auch meine Kollegen in meiner Kategorie. Ich möchte mich aber herzlich bedanken, wenn ihr mir die Daumen drückt.
Danke für das Gespräch und viel Glück am Sonntag.
Herzlichen, herzlichen Dank. Auch nochmals Dankeschön fürs Daumen drücken. Viele liebe Grüsse aus Hollywood.
Lieber Al Walser,
vielen Dank, dass du uns einen Teil unserer Arbeit abnehmen möchtest. Aus Platzgründen mussten wir das über siebenminütige Interview leider etwas kürzen. Von deinem Arbeitseifer und deiner Marketingstrategie sind wir tief beeindruckt und für die anstehenden Grammys drücken wir dir alle Daumen – ehrlich. Aber nächstes Mal – versprich uns das – machen wir ein echtes Interview. Viel Glück.