Carmen Schäfer«Dann fühle ich mich als Schätzli der Nation»
Die Schweizer Curlerinnen gelten an den Olympischen Winterspielen als Medaillen-Hoffnung. Mit der 29-jährigen Carmen Schäfer hat jedenfalls schon eine Frau aus dem Team vor den Wettkämpfen einen Schönheitstitel gewonnen.
- von
- Herbie Egli ,
- Vancouver
Gut aussehende Frauen in der Sportwelt haben es nicht einfach. Oft werden sie nur aufs Äussere bewertet. Ein paar Beispiele gefällig? Die Skifahrerinnen Lara Gut und Lindsey Vonn, Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa, Tennisspielerin Maria Kirilenko oder die Eiskunstläuferin Sarah Meier. In diesen illustren Kreis passt ohne Probleme auch Carmen Schäfer aus dem zürcherischen Fahrweid. Je nach Geschmack, ist die Liste auch erweiterbar.
«Noch nie darüber nachgedacht»
20 Minuten Online wollte von Carmen Schäfer wissen, ob sie sich selbst auch als solch eine Schönheit sehe? «Es ist mir noch nie aufgefallen, dass ich vom Aussehen her ein 'Schätzli der Nation' sein könnte. In erster Linie bin ich froh, dass ich hier bin und die Schweiz vertreten darf. Wenn ich eine Medaille heimbringe, dann fühle ich mich vielleicht als 'Schätzli der Nation'», so die 1,62 Meter grosse und 53 Kilogramm schwere Athletin. Man(n) kann also nur hoffen, dass es mit einer Medaille klappt.
Wenn die Frau mit den langen braunen Haaren zwischen einer Sport- und Schönheits-Auszeichnung wählen könnte, ist die Sache für sie sofort klar. «Ein Olympia-Titel ist mir lieber als ein Missen-Titel. Sport ist mein Leben – Curling ist mein Leben», sagt die Europameisterin von 2008. Im gleichen Jahr gewann sie an der WM auch noch Bronze. Was ihr aber noch fehlt, ist das olympische Edelmetall. Dieses will Schäfer nun um jeden Preis. «Eine Olympia-Medaille ist für jeden Sportler ein Wahnsinns-Erlebnis.»
«Ich bin sehr eitel»
Dass Frauen oft nur vom Optischen her gut ankommen, stört Schäfer nicht. Sie gibt auch offen zu: «Wir Frauen sind alle ein bisschen eitel und es ist doch schön, wenn wir ein Kompliment bekommen. Ich bin sogar eine sehr eitle Person. Ich schaue mich im Spiegel auch von Kopf bis Fuss an.» Wenn der Traum vom olympischen Edelmetall in Erfüllung geht, kann sich Schäfer nach den Spielen sogar mit Medaille um den Hals von Kopf bis Fuss im Spiegel anschauen.