Jauch-Talk: «Dann legen wir die WM doch nach Nordkorea!»

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Jauch-Talk«Dann legen wir die WM doch nach Nordkorea!»

Die Fifa-Präsidentschaftswahl schlägt weiter hohe Wellen. Bei «Günther Jauch» sind sich die Talkgäste bis auf eine Person einig: Blatter muss weg.

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Die Karriere von Sepp Blatter: Joseph Blatter wird am 10. März 1936 in Visp geboren. Seine Schulzeit durchläut er im Wallis, studiert hat er Volkswirtschaft an der Universität Lausanne. Im Militär bringt es Blatter bis zum Oberst der Artillerie (Foto von 1966 als Oberleutnant).

Die Karriere von Sepp Blatter: Joseph Blatter wird am 10. März 1936 in Visp geboren. Seine Schulzeit durchläut er im Wallis, studiert hat er Volkswirtschaft an der Universität Lausanne. Im Militär bringt es Blatter bis zum Oberst der Artillerie (Foto von 1966 als Oberleutnant).

Keystone/Widmer
Der Walliser spielt selber in der 1. Liga Fussball. Hier sieht man ihn in Aktion beim Sepp-Blatter-Turnier in Ulrichen VS im Jahr 2000.

Der Walliser spielt selber in der 1. Liga Fussball. Hier sieht man ihn in Aktion beim Sepp-Blatter-Turnier in Ulrichen VS im Jahr 2000.

Keystone/Laurent Gillieron
1975 tritt Blatter in den Dienst der Fifa und wird Direktor für Entwicklungsprogramme. 1981 wird Blatter Generalsekretär. Ab 1990 hat er den Status eines Exekutivdirektors.

1975 tritt Blatter in den Dienst der Fifa und wird Direktor für Entwicklungsprogramme. 1981 wird Blatter Generalsekretär. Ab 1990 hat er den Status eines Exekutivdirektors.

Keystone/str

Der deutsche Talkmaster Günther Jauch diskutierte am Sonntagabend bei der ARD mit einer illustren Gästeschar das Thema Fifa-Präsidentschaftswahl. Bis auf Fifa-Sprecher Alexander Koch sind sich alle einig: Blatter muss weg. Die Grünen-Politikerin Claudia Roth empört sich, was das noch mit Fussball zu tun habe? «In der Politik oder in einem Unternehmen müsste der Chef in einer ähnlichen Lage zurücktreten», enerviert sich Fussball-Kommentator Marcel Reif.

Blatter denkt jedoch nicht im Geringsten daran, seinen Posten zu räumen. Der 79-jährige Walliser liess sich am Freitag beim Fifa-Kongress in Zürich als Präsident bestätigen. Es ist seine fünfte Amtszeit als Herrscher über den Weltfussball. ARD-Journalist und Fifa-Kritiker Florian Bauer sagt dazu: «Die Macht ist für ihn alles.»

«Wir bekämpfen die Korruption»

Der Schweizer Fifa-Boss erwägt auch keinen Rücktritt, obwohl am Mittwoch vor dem Kongress auf Begehren der USA sieben hochrangige Funktionäre, denen Korruption vorgeworfen wird, verhaftet wurden. «Wir bekämpfen die Korruption», sagt Fifa-Sprecher Koch. «Herr Blatter kann sich nicht aussuchen, wer seine Minister sind.»

Die Ermittlungen der USA gegen den Weltfussballverband begrüsst auch der ehemalige Fifa-Kommunikationschef Guido Tognoni. Er verspricht sich viel davon. «Was die Amerikaner noch herausbringen, kann das Haus zum Einsturz bringen.»

Viel Kritik einstecken muss die Fifa auch wegen der WM-Vergaben nach Russland und Katar. ARD-Mann Bauer, der in Katar recherchierte, spricht von «sklavenähnlichen Bedingungen». Fifa-Sprecher Koch kontert: «Die WM nach Katar zu geben, hilft den Arbeitern.» Diese Aussage bringt die Grünen-Politikerin Roth in Rage. «Dann legen wir die WM doch nach Nordkorea!»

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