Darum zog der Entwickler von State of Survival nach Zug

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State of SurvivalBekannter Game-Entwickler zieht Zug dem Silicon Valley vor

Funplus ist mit 1800 Mitarbeitenden eines der grössten Game-Studios der Welt. Nun hat die Firma ihren Hauptsitz aus dem Silicon Valley in die Schweiz verlegt. Das sind die Gründe.

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Das Schweizer Team des Game-Studios Funplus in Zug besteht zu 75 Prozent aus Frauen.

Das Schweizer Team des Game-Studios Funplus in Zug besteht zu 75 Prozent aus Frauen.

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Das sei für die Gaming- und Tech-Branche aussergewöhnlich, sagt Chris Petrovic (Bild) im Interview. Er verantwortet die operative Geschäftsführung bei Funplus.

Das sei für die Gaming- und Tech-Branche aussergewöhnlich, sagt Chris Petrovic (Bild) im Interview. Er verantwortet die operative Geschäftsführung bei Funplus.

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Dass der Frauenanteil in Game-Studios so tief sei, müsse sich ändern, sagt Petrovic – Diversität sei wichtig.

Dass der Frauenanteil in Game-Studios so tief sei, müsse sich ändern, sagt Petrovic – Diversität sei wichtig.

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Darum gehts

  • Funplus bietet die drei Mobile-Games State of Survival, King of Avalon und Guns of Glory an.

  • Die Geschäftsleitung, der Leiter der Rechtsabteilung und der operative Geschäftsführer des Game-Studios sind von Kalifornien in die Schweiz gezogen.

  • Funplus habe seinen Hauptsitz nicht nur wegen der tiefen Steuern nach Zug verlegt, sagt Chris Petrovic, der für die operative Geschäftsführung bei Funplus zuständig ist.

State of Survival, Kings of Avalon und Guns of Glory: Diese Spiele zocken viele Schweizerinnen und Schweizer auf ihren Handys. Entwickelt hat sie das Game-Studio Funplus, eines der grössten weltweit mit über 1800 Mitarbeitenden. Es hat seinen Hauptsitz in die Schweiz verlegt und kürzlich ein Büro in Zug eröffnet.

Warum zieht ein Game-Entwickler wie Funplus von den USA in die Schweiz? Chris Petrovic, der als Chief Business Officer für die operative Geschäftsführung bei Funplus zuständig ist, nimmt im Interview Stellung.

«Wir planen, das Schweizer Team weiter auszubauen», sagt Chris Petrovic, der die operative Geschäftsführung bei Funplus verantwortet, im Gespräch mit der Redaktion.

«Wir planen, das Schweizer Team weiter auszubauen», sagt Chris Petrovic, der die operative Geschäftsführung bei Funplus verantwortet, im Gespräch mit der Redaktion.

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Herr Petrovic, Funplus hatte seinen Hauptsitz im Silicon Valley, dem Tech- und Software-Mekka in den USA. Warum der Umzug in die Schweiz?

Wir haben den Hauptsitz 2020 nach Zug gezügelt. Der Standort Singapur ist für uns auch wichtig, aber Zug ist nun das neue Hauptquartier. Unser geistiges Eigentum ist jetzt in der Schweiz. Auf ihm basieren Games, die Millionen von Menschen spielen. Auch alle Einnahmen ausserhalb Chinas verbuchen wir nun in der Schweiz.

Hand aufs Herz: Funplus ist wegen den tiefen Steuern nach Zug gezogen.

Es wäre falsch, die Attraktivität der Schweiz auf ihren Steuervorteil zu reduzieren. Klar, der Kanton Zug hat uns günstige Bedingungen gewährt, aber die Schweiz ist auch das Zentrum unserer globalen Spielerbasis. Sie ist der ideale Brückenstandort zwischen unseren Entwicklungsteams in China und Nordamerika.

«Die Schweiz ist das Zentrum unserer globalen Spielerbasis.»

Chris Petrovic, Chief Business Officer bei Funplus.

Was spricht noch für den Standort Zug?

Zug ist das Crypto Valley der Schweiz (siehe Box). Wir sind hier nahe dran an den neuesten Entwicklungen rund um Internet und Blockchain. Die Lebensqualität ist hoch und unsere Mitarbeitenden können sich hier entfalten. Zudem haben wir schnell Partner gefunden, etwa die Standortförderung Greater Zurich Area.

Darum fahren Firmen auf den Kanton Zug ab

Die Steuern für Firmen gehören im Kanton Zug zu den niedrigsten der Schweiz. Er biete langfristige Stabilität und ein hohes Bildungsniveau, sagt die Standortförderung Greater Zurich Area. Vor Ort sind etwa Unternehmen aus den Branchen Finanzen, Pharma, Kommunikation, IT sowie Bio- und Hightech.

Wie gross ist das Team in der Schweiz?

Aktuell sind ein Dutzend Mitglieder aus dem Führungsteam in Zug – darunter die Geschäftsleitung, der Leiter der Rechtsabteilung und das Business Development. Wir planen, das Schweizer Team weiter auszubauen.

Es besteht zu 75 Prozent aus Frauen, richtig?

Ja, das ist aussergewöhnlich für die Gaming- und Tech-Branche, sie hat sonst einen viel tieferen Frauenanteil. Das muss sich ändern, denn Diversität ist wichtig – auch bei den Geschlechtern.

Bei der Büroeröffnung sagten Sie, dass die Gaming-Branche bald ihren Marvel- bzw. Star-Wars-Moment haben werde. Was meinen Sie damit?

Grosse Entertainment-Welten haben ihre Wurzeln oft in Buch- und Comic-Vorlagen, wie zum Beispiel Marvel und Star Wars. Die Gaming-Industrie hat das Potenzial, das nächste grosse Marken-Universum zu schaffen. Die Videospielindustrie ist ja jetzt schon grösser als das Film- und Musikgeschäft zusammen.

«Die Videospielindustrie ist grösser als das Film- und Musikgeschäft zusammen.»

Chris Petrovic, Chief Business Officer bei Funplus.

Wie weit ist die Gaming-Branche in der Schweiz?

Die Schweiz hat eine aufstrebende Videospielindustrie mit talentierten Entwicklerinnen und Entwicklern. Damit das so bleibt, braucht es eine starke Forschung und gute Ausbildungsmöglichkeiten für Studentinnen und Studenten. Ein positives Beispiel ist die ETH Zürich, die bei künstlicher Intelligenz zur Weltspitze gehört.

Zockst du auf deinem Handy?

Was für Spiele entwickelt Funplus?

Wir bieten drei Strategiespiele im Free-to-play-Segment an: State of Survival (150 Millionen Downloads), King of Avalon (100 Millionen) und Guns of Glory (100 Millionen). Durch sie sind Freundschaften über Grenzen hinweg entstanden. Menschen haben durch die Spiele zusammengefunden – und teils sogar geheiratet! 

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