Amüsement: Chinas Online-Händler haben ein Problem  mit Werbung für Frauen-Dessous

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AmüsementChinas Online-Händler haben ein Problem  mit Werbung für Frauen-Dessous

Weil China im Web praktisch einen Bann für weibliche Unterwäsche-Models verhängt hat, springen nun Männer in die Bresche. Das sorgt für Amüsement.

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Warum nicht?, fragen sich chinesische Unternehmer …

Warum nicht?, fragen sich chinesische Unternehmer …

Douyin
… und ersetzen weibliche Models in Lingerie einfach durch Männer.

… und ersetzen weibliche Models in Lingerie einfach durch Männer.

Douyin
Das Konzept sorgt für Aufsehen, …

Das Konzept sorgt für Aufsehen, …

Douyin

Darum gehts

  • In China drohen Unternehmen, die «obszönes Material» verbreiten, empfindliche Strafen.

  • Nun setzen Inhaber von Livestream-Shopping-Sites auf männliche Models, die feminine Stücke tragen.

  • Das sorgt für Belustigung, aber auch für Kritik.

In China laufen Unternehmen, die im Internet Bilder spärlich bekleideter Frauen zeigen, Gefahr, geschlossen zu werden: Der Staat verbietet die Verbreitung von «obszönem Material», und dessen Definition ist oft weit gefasst. So hüten sich Anbieter von BHs oder sexy Unterwäsche davor, spärlich bekleidete Frauen zum Anpreisen ihrer Kleidung zu zeigen – und haben ein Schlupfloch entdeckt, dennoch Bilder ihrer Produkte an lebenden Models zu zeigen: Nun tragen einfach Männer die pikanten Stücke.

«Wir haben eigentlich gar keine Wahl», wird ein Mr. Xu, Eigentümer einer Livestream-Onlinehandelsfirma, von der «New York Post» zum Thema zitiert. «Die Designs dürfen nicht von Frauen präsentiert werden, also setzen wir dafür ihre männlichen Kollegen ein.» Gemäss seinen Angaben haben seit der Premiere im vergangenen Dezember etliche Mitbewerber seine Idee übernommen.

Das Livestream-Shopping ist in China ein wichtiges Standbein der Wirtschaft: Experten schätzen dessen Volumen für das Jahr 2023 auf 700 Milliarden Dollar, laut dem Unternehmensberater McKinsey trägt der Wirtschaftszweig zehn Prozent zum gesamten E-Handel in China bei. 

Live-Shopping, oder auch Live Commerce oder Livestreaming E-Commerce genannt, ist eine neue Art zu shoppen. Dabei verkaufen Moderatorinnen und Moderatoren die Produkte online in Livestreams an Kundinnen und Kunden. Die Artikel lassen sich über einen Button sofort kaufen und die Nutzerinnen und Nutzer können den Hosts im Chat Fragen stellen, die sie fast in Echtzeit beantwortet bekommen.

Was hältst du von dieser Idee der Werbung?

Die Praxis, Männer in Lingerie zu stecken und so zu werben, sorgt im Netz für Amüsement. Manche kommentieren, die Männer würden die Stücke «besser tragen als eine Frau». Andere hingegen monieren, den Frauen würden so weitere Arbeitsplätze weggenommen. Doch Unternehmer Xu kontert: «Viele Regisseure der Livestreams sind Frauen, stehlen sie also den Männern die Jobs?»

Im Herbst 2022 hatte die chinesische Regierung bereits «unmännliche» Darstellungen und Inhalte in Videogames verboten, um einer «Verweichlichung» der Gesellschaft entgegenzutreten und traditionelle Werte und Geschlechterrollen zu fördern.   

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(trx)

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