Zoo Zürich - Darum parfümieren sich Totenkopfäffchen mit Urin

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Zoo Zürich Darum parfümieren sich Totenkopfäffchen mit Urin

Ihre charakteristische Gesichtszeichnung und ihre speziellen Eigenschaften zeichnen die Totenkopfäffchen aus. Am Mittwoch stellte der Zoo Zürich die Tiere vor.

von
Monira Djurdjevic
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Totenkopfäffchen verdanken ihren besonderen Namen ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung. 

Totenkopfäffchen verdanken ihren besonderen Namen ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung.

Zoo Zürich/Marco Schaffner
Auch sonst zeichnen sie sich durch einige spezielle Eigenschaften aus.

Auch sonst zeichnen sie sich durch einige spezielle Eigenschaften aus.

Zoo Zürich/Albert Schmidmeister
Sie lieben es, sich mit ihrem eigenen Urin zu parfümieren.

Sie lieben es, sich mit ihrem eigenen Urin zu parfümieren.

Zoo Zürich/Albert Schmidmeister

Darum gehts

  • Der Zoo Zürich beherbergt im Moment sechs Bolivianische Totenkopfaffen.

  • Die Tiere zeichnen sich durch einige spezielle Eigenschaften aus.

  • So lieben sie es, sich mit ihrem eigenen Urin zu parfümieren.

Im Zoo Zürich leben zurzeit sechs Bolivianische Totenkopfäffchen: drei Weibchen, ein Männchen, ein männliches Jungtier aus dem letzten Jahr und ein neues Jungtier aus dem März diesen Jahres. Ihren besonderen Namen verdanken sie ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung. Wie der Zoo Zürich in einer Mitteilung schreibt, zeichnen sie sich auch sonst durch einige spezielle Eigenschaften aus.

Parfümieren sich mit eigenem Urin

So lieben sie es, sich mit ihrem eigenen Urin zu parfümieren. Untereinander verständigen sich Totenkopfaffen durch eine Vielzahl akustischer Laute sowie mit olfaktorischen Signalen. Die Tiere urinieren regelmässig auf die Hände und reiben sich damit die Fusssohlen und das Fell ein. Dieses Urinwaschen ist wahrscheinlich ein olfaktorisches Signal, um den sexuellen und sozialen Status jedes einzelnen Tieres anzuzeigen. Jedoch hat man auch beobachtet, dass sich Bolivianische Totenkopfaffen häufiger mit Urin einreiben, wenn die Temperaturen höher sind. Dies lässt auf einen zusätzlichen Kühleffekt des Urinwaschens schliessen.

Männchen werden vor der Paarungszeit fett

Vor der zwei Monate dauernden Paarungszeit nehmen Männchen bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes zu. Dies geschieht vor allem durch Wassereinlagerungen zwischen Haut und Muskeln und wird durch ein höheres Testosteronlevel ausgelöst. Das dominanteste Männchen wird dabei am dicksten und scheint die weniger dicken Männchen sexuell zu unterdrücken. Die Weibchen bevorzugen die dominanten Männchen.

Die kleineren Weibchen geben den Ton an

Bei den Bolivianischen Totenkopfaffen bilden die Weibchen den Kern der Gruppe und sind dominant gegenüber den etwas grösseren Männchen. Diese leben meist in der Peripherie der Gruppe und schliessen sich nur zur Paarungszeit den Weibchen an. Während die Weibchen ein Leben lang in der Gruppe bleiben, verlassen junge Männchen ihre Geburtsgruppe im Alter von vier bis fünf Jahren und bilden Junggesellengruppen. Koalitionen von Männchen versuchen dann, sich gemischten Gruppen anzuschliessen. Diese Koalitionen wechseln sie alle zwei bis drei Jahre zwischen den Gruppen hin und her.

Sie lassen sich von anderen Affen ans Futter lotsen

Bolivianische Totenkopfaffen werden häufig in Gesellschaft von Kapuzineraffen beobachtet. In gewissen Gebieten verbringen sie bis zu 90 Prozent der Zeit in solchen gemischten Gruppen. Man geht davon aus, dass die Kapuzineraffen, die in viel kleineren Gruppen leben und auch kleinere Streifgebiete haben, ein besseres Wissen über die lokalen Fruchtbäume haben. Dieses Wissen nutzen die Totenkopfaffen, indem sie den Kapuzineraffen auf der Nahrungssuche folgen.

Im Zoo Zürich können die Gäste die Totenkopfäffchen auf der Affeninsel im Pantanal besuchen. Aufgrund der Corona-Massnahmen ist die Anzahl der Personen auf der Insel zurzeit beschränkt.

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