Darum sind Fettpolster also so hartnäckig

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Darum sind Fettpolster also so hartnäckig

Auf natürlichem Wege lässt sich die Anzahl an Fettzellen im Körper nicht reduzieren. Sie bleibt ein Leben lang gleich. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Studie schwedischer Wissenschaftler. Eine starre Masse ist das Fettgewebe trotzdem nicht.

Die gute Nachricht: Pro Jahr sterben zehn Prozent der Fettzellen im Körper ab. Die schlechte: Diese werden prompt durch neue ersetzt. Zu diesem Ergebnis kommen Kirsty Spalding und ihre Kollegen vom Karolinska-Institut in Stockholm. Dennoch kann auch diese Erkenntnis Übergewichtigen im Kampf gegen das Fett helfen. Wenn man herausfindet, wie die Neubildung der Zellen blockiert werden kann, wäre dies ein Ansatz zur effektiven Gewichtsreduktion.

Die grosse Fett-Konstante

Im Rahmen der Studie untersuchten Spalding und ihre Kollegen Fettgewebe, das aus Fettabsaugungen und Operationen am Bauch stammte. Eines ihrer Ergebnisse: Die Anzahl der Fettzellen ist ab einem Alter von etwa 20 Jahren ein feststehender Faktor, die Grösse der Zellen kann jedoch variieren. Selbst bei Menschen, die mit Hilfe einer Magenoperation bis zu zwanzig Prozent ihres Körpergewichts abnehmen, ändert sich nur die Grösse und nicht die Menge der Fettzellen, entdeckten die Forscher. Ihrer Ansicht nach gilt dies ebenso für eine Gewichtszunahme im Erwachsenenalter - auch wenn das nicht explizit untersucht wurde. Allerdings könne man nicht ausschliessen, dass ab einem gewissen Schwellenwert doch noch zusätzliche Fettzellen angelegt würden.

Volumen variabel

Die Fettmenge im Körper nicht nur von der Zahl, sondern vielmehr vom Umfang der Zellen ab. Selbst bei Menschen, die mit Hilfe einer Magenoperation bis zu zwanzig Prozent ihres Körpergewichts abnehmen, ändert sich nur die Grösse und nicht die Menge der Fettzellen, entdeckten die Forscher. Ihrer Ansicht nach gilt dies ebenso für eine Gewichtszunahme im Erwachsenenalter - auch wenn das nicht explizit untersucht wurde. Allerdings könne man nicht ausschliessen, dass ab einem gewissen Schwellenwert doch noch zusätzliche Fettzellen angelegt würden.

Auto-Erneuerung

Die Fettzellanzahl wird durch eine Art Fliessgleichgewicht konstant gehalten, bei dem ständig Zellen absterben und neue gebildet werden. Auf diese Weise erneuert sich im Schnitt alle 8,3 Jahre die Hälfte aller Fettzellen. Nachweisen konnten die Forscher diesen Zusammenhang, indem sie das Alter der Zellen anhand des in die Erbsubstanz eingebauten radioaktiven Kohlenstoffisotops C14 bestimmten. Die Menge dieses Isotops in der Luft stieg während der Atombombentests im Kalten Krieg, zwischen 1955 und 1963, deutlich an, und dieser Anstieg liess sich auch in den Fettzellen von Menschen nachweisen, die 1955 bereits erwachsen waren. Das heisst, dass die Erbsubstanz und damit die Zelle erst zu dieser Zeit neu aufgebaut worden sei, erläutern die Wissenschaftler.

Jojo-Blockade

Da der prozentuale Austausch bei Schlanken und Übergewichtigen gleich ist, bilden dickere Menschen absolut betrachtet jedes Jahr deutlich mehr neue Fettzellen als schlanke. Könnte dieser Vorgang gebremst werden, liesse sich möglicherweise sowohl Übergewicht reduzieren als auch der lästige Jojo-Effekt nach einer Gewichtsabnahme vermeiden, nehmen die Wissenschaftler an.

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