
Beim Rasieren können schnell kleine Hautverletzungen entstehen. Kommen dann Infektionen von anderen ins Spiel, kann es gefährlich werden.
HygieneDarum solltest du deinen Rasierer nicht mit andern teilen
Klar, eigentlich sollte jeder seinen eigenen Rasierer nutzen. Doch Klingen sind teuer, Teilen wäre so praktisch. Ein Hautarzt verrät, warum du das dennoch lieber lässt.
- von
- Malin Mueller
So gern man sich auch hat, es gibt Dinge, die teilt man einfach nicht. Über das Badezimmer, das der oder die andere gerade benutzt, scheiden sich die Geister. Bei der Zahnbürste ist der Fall klar. Und beim Rasierer? Um ganz sicher zu gehen, haben wir bei einem Experten nachgefragt. Malte Schmelter ist Hautarzt bei der Skinmed Klinik in Lenzburg und warnt vor den Risiken, die bei einem geteilten Rasierer drohen.

Malte Schmelter ist Hautarzt bei der Skinmed Klinik in Lenzburg.
Was passiert, wenn man teilt
«Wenn beide Parteien eine gute Hautgesundheit haben, halten sich Risiken zwar in Grenzen, wenn ein Rasierer geteilt wird», so der Experte. «Aber rasiert wird nunmal da, wo auch Haare sind. Diese Areale sind talgreich und wo Talg ist, kommen gern auch Bakterien und Pilze dazu.» Das ist erstmal nicht weiter bedenklich. Doch die Klinge tut ihr Übriges: «Beim Rasieren entstehen oft kleine Hautverletzungen oder Schnitte, durch die Hautkrankheiten schnell übertragen werden können.»
Welche Körperstellen rasierst du?
Gefährlich ansteckend
«Es kann zu oberflächlichen Infektionen kommen», weiss der Dermatologe. Das gehe schneller, als man denkt: «In Bärten oder im Genitalbereich lauern häufig Pilzinfektionen, die oberflächlich kaum erkennbar sind.» Gefährlich wird das geteilte Gut bei ansteckenden Krankheiten wie Hepatitis – denn beim Rasieren ist im blödesten Fall Blut im Spiel.
Übrigens: Weil ein elektrischer Rasierer weniger an den Haaren reisst und oft durch eine Schutzkappe vor Schnitten schützt, ist das Risiko, Infektionen oder Krankheiten zu übertragen, bei dieser Variante geringer.
Wie siehts am eigenen Körper aus?
Auch am eigenen Körper ist man nicht vor Ansteckungen geschützt. Malte Schmelter weiss: «Hat man etwa im Genitalbereich eine Pilz- oder Bakterieninfektion und rasiert zuerst dort und anschliessend etwa den Bart, kann man die Erreger verschleppen.» Ist die Haut aber gesund, ist das Risiko gering. «Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehle ich Männern trotzdem zwei Rasierer: Einen für den Bartbereich und einen für den Körper.» Da das Hautmilieu am Körper, speziell im Genitalbereich, feuchter sei, würden sich Bakterien eher ansammeln, so der Hautarzt.

Für Gesicht und Körper sollten Personen mit Bartwuchs zwei verschiedene Rasierer nutzen.
Klingen wechseln nicht vergessen
Wir fassen nochmal zusammen: Wer sich einen Rasierer teilt, dem passiert grundsätzlich nicht viel. Trotzdem gibts ein Risiko, weil die geteilte Nutzung nicht gerade hygienisch ist. Dazu kommt, dass sich Klingen deutlich schneller abnutzen. «Stumpfe Klingen schneiden die Haare nicht immer glatt ab, sondern reissen teilweise an ihnen», so der Dermatologe. Kleine Verletzungen entstehen daher schneller und Schnitte mit dem Rasierer werden gefährlicher. Alles nicht so wahnsinnig prickelnd – und ein weiterer Beweis dafür, dass es sich nicht lohnt, alles im Leben zu teilen.
Was teilst du dir so mit deinem Partner oder deiner Partnerin?