Darum zeigt Lauren (26) allen Menschen den Mittelfinger

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OP-FolgenDarum zeigt Lauren (26) allen Menschen den Mittelfinger

Anderen Menschen den Stinkefinger zu zeigen, gehört sich nicht. Lauren Wagner aus Kanada macht es trotzdem. Die 26-Jährige kann einfach nicht anders.

Auf Tiktok gibt Lauren Wagner Einblick in ihr Leben nach dem Tumor.

Tiktok/laurenwaggs

Darum gehts

  • Lauren Wagner litt an einem Wirbelsäulentumor, der erfolgreich entfernt werden konnte. 

  • Seither leidet sie jedoch an Nervenschäden. 

  • Einer davon sorgt dafür, dass sie einen Mittelfinger nicht mehr beugen kann. 

  • So wirkt es auf Aussenstehende, als würde sie ihnen den Stinkefinger zeigen. 

  • Die 26-Jährige kann damit gut umgehen. 

Mit starken Rückenschmerzen im März 2020 fing alles an: Das Coronavirus erreichte Land um Land, die WHO erklärte die Epidemie zur Pandemie und wie viele Menschen weltweit war Lauren Wagner gerade ins Homeoffice gezügelt. Dann kam der Schmerz. «Ich hätte gerne geglaubt, dass mein Rückenweh von meinem nicht wirklich ergonomischen Arbeitsplatz herrührt, aber das war tatsächlich eines der schlimmsten Szenarien für mich.» Denn Grund für ihr Leiden war ein schnell wachsender und sehr seltener Tumor in ihrer Wirbelsäule. «Es war das Ende meines Lebens, wie ich es bis dahin kannte.»

«Ich war nur Wochen davon entfernt, gelähmt zu sein.»

Lauren Wagner

Die Diagnose erfolgte jedoch nicht sofort, wie die heute 26-Jährige auf Tiktok erzählt: Obwohl ihre Schmerzen rasch schlimmer wurden, sahen drei verschiedene Ärzte nicht, worauf diese zurückzuführen waren. «Ich bekam Massagen, was das Ganze nur schlimmer machte.» Erst eine Chiropraktikerin erkannte den Ernst der Lage. «Sie war sehr besorgt und schickte mich erst zum Röntgen, dann ins MRT.» Erst Ende August 2020 erfuhr Lauren, wie es um sie stand. «Ich war nur Wochen davon entfernt, gelähmt zu sein.»

Sechs Operationen und eine sehr langsame Genesung

Die nächsten Jahre seien die «traumatischsten» ihres Lebens gewesen. Statt drei Wochen im Spital, worauf sie sich nach der Diagnose eingestellt hatte, verbrachte sie dort acht Monate. Die Ärztinnen und Ärzte brauchten sechs Operationen, um die Masse zu entfernen. Das macht allein 60 Stunden. Zwar glückten den Spezialistinnen und Spezialisten die Eingriffe, doch es gab Komplikationen, die – in Verbindung mit der Lage des Tumors – Laurens Nerven schädigten.

Daraus resultierte eine dauerhafte Behinderung ihrer Hände. Eine der Folgen ist das dauerhafte Strecken des Mittelfingers. Doch das nimmt die 26-Jährige mit Humor. Denn es hätte auch schlimmer enden können: Sie habe eine Menge Nervenschäden gehabt. «Es war so beängstigend, als ich aufwachte und nicht sprechen konnte. Ich war sehr besorgt, weil meine Stimmbänder einen Nervenschaden hatten und wir nicht wussten, ob sie sich jemals wieder erholen würden. Es hat ein paar Monate gedauert, bis ich wieder sprechen konnte, es kam ganz langsam zurück.»

«Es war so beängstigend, als ich aufwachte und nicht sprechen konnte.»

Lauren Wagner

Zwar seien ihre Hände noch immer geschädigt und es sehe so aus, als würde sie andere Personen ständig beleidigen, aber «ich versuche einfach, das Ganze mit Humor zu nehmen und positiv zu sehen, dass ich durch die Hölle und zurück gegangen bin und überlebt habe». Lauren ist laut eigenen Angaben einfach dankbar, eine zweite Chance im Leben bekommen zu haben.

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