Trockenheit: «Das Ausmass der Trockenschäden ist enorm»

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Trockenheit«Das Ausmass der Trockenschäden ist enorm»

Die Baselbieter Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen kommt fast nicht nach: Zu viele Bäume sterben ab, weil sie zu wenig Wasser haben. Nun reagieren die Förster mit Warnhinweisen an die Bevölkerung.

Oliver Braams
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Oliver Braams
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Im Forstrevier Am Blauen im Baselbiet stehen jetzt Warnhinweise, um Spaziergänger auf die Gefahr von abbrechenden Ästen aufmerksam zu machen.

Im Forstrevier Am Blauen im Baselbiet stehen jetzt Warnhinweise, um Spaziergänger auf die Gefahr von abbrechenden Ästen aufmerksam zu machen.

20 Minuten
«Das ist nicht als Verbot zu verstehen», sagt Revierförster Christoph Sütterlin auf Anfrage von 20 Minuten. «Wir wollen die Bevölkerung auf herunterkommende Äste sensibilisieren und sie so schützen.»

«Das ist nicht als Verbot zu verstehen», sagt Revierförster Christoph Sütterlin auf Anfrage von 20 Minuten. «Wir wollen die Bevölkerung auf herunterkommende Äste sensibilisieren und sie so schützen.»

Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen
Sie haben ein Problem mit den vielen Buchen, die momentan absterben: Sie kommen nicht mehr nach.

Sie haben ein Problem mit den vielen Buchen, die momentan absterben: Sie kommen nicht mehr nach.

Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen

Darum gehts

  • Im Baselbieter Forstrevier Am Blauen stehen Tafeln, die vor abbrechenden Ästen warnen.
  • Insbesondere die Buchen leiden unter der aktuellen Trockenheit.
  • Für das Forstrevier ist das Ausmass der herunterkommenden Äste «enorm».

Die Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen BL hat Warnhinweise in ihrem Revier, um Spaziergänger auf die Gefahr von abbrechenden Ästen aufmerksam zu machen: «Klima und Trockenheit haben Folgen für unseren Wald. Nicht unter Bäumen verweilen», steht auf den Tafeln.

«Das ist nicht als Verbot zu verstehen», sagt Revierförster Christoph Sütterlin auf Anfrage von 20 Minuten. «Wir wollen die Bevölkerung auf herunterkommende Äste sensibilisieren und sie so schützen.» Denn: Sie haben ein Problem mit den vielen Buchen, die momentan absterben. «Die Bäume entziehen wegen der Trockenheit ihren Ästen das Wasser», sagt er, «weshalb dann grosse Äste oder ganze Kronen abbrechen.»

Ausmass an absterbenden Bäumen enorm

Die Forstbetriebsgemeinschaft handle so, weil sie das Ausmass der absterbenden Bäume mittlerweile nicht mehr bewältigen könne, erklärt Sütterlin. «Das Ausmass der Trockenschäden ist enorm: Die Vielzahl an herunterkommenden Bäumen wird langsam unübersichtlich», sagt er. 99 Prozent der Waldbesucher hätten denn auch Verständnis für die getroffene Massnahme.

Ausserdem ist das Revier schlicht zu gross, um alle gefährlichen Bäume rechtzeitig zu erkennen, wie Sütterlin ausführt. «Wir können unmöglich alles in unserem Gebiet sehen.» Dabei ist die Forstbetriebsgemeinschaft froh, auf die Hilfe der Bevölkerung zählen zu können. «Bis zu drei Meldungen von abgestorbenen Bäumen erhalten wir täglich», so Sütterlin.

Die Buche leidet stärker unter der Trockenheit

Die Buche sei unter den Laubbäumen besonders anfällig für die Trockenheit, sagte der Kantonsförster Ueli Meier vom Amt für Wald beider Basel im Jahr 2018 gegenüber 20 Minuten. Mehr Sommerwärme und weniger Niederschläge würden diesen Bäumen zu schaffen machen, bei Trockenheit würden sie mit vorzeitigem Laubfall reagieren, um den Wasserbedarf zu reduzieren.

Dass die Buchenbestände in besorgniserregendem Zustand sind, stellt auch Sütterlin vom Forstrevier Am Blauen fest. «Jetzt ist es aber auch so, dass wir zum Teil Äste mit Blättern vorfinden», sagt er.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten seien sie bemüht, die Risiken vor allem auf den Hauptwaldwegen, bei öffentlichen Feuerstellen und Einrichtungen zu senken. Sütterlin: «Für die eigene Sicherheit ist es aber ratsam, mit wachsamen Augen durch den Wald zu gehen.»

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