Val GardenaOdermatt verpasst ersten Abfahrtssieg – er führt aber seine Podest-Serie fort
Da in Beaver Creek eine Abfahrt abgesagt werden musste, wurde diese in Val Gardena nachgeholt. Marco Odermatt wurde auf der Saslong hinter Vincent Kriechmayr Zweiter.
- von
- Gaël Riesen
- Adrian Hunziker
Der Nidwaldner wird auf der Saslong Zweiter. (Video: SRF)
Wieder wurde es nichts mit seinem ersten Abfahrtssieg im Weltcup. Dieses Mal stand Marco Odermatt in Val Gardena der Österreicher Vincent Kriechmayr vor der Sonne, dieser war elf Hundertstel schneller. Der Nidwaldner konnte sich bei seiner Abfahrtspremiere auf der Saslong mit dem Umstand trösten, dass er seine Podest-Serie fortsetzen konnte.
Der 25-Jährige fuhr in dieser Saison bei seinem siebten Rennstart auch zum siebten Mal aufs Podest – saisonübergreifend sind es sogar zwölf Podeste in Serie. «Ich bin sehr überrascht über heute. Die verkürzte Abfahrt ist mir sehr entgegengekommen. Das ist für mich die grösste Überraschung vom Jahr. Wir haben einfach etwas probiert und riskiert und das hat sich ausgezahlt. Das ist schon sehr cool», sagte Odermatt im SRF.
Mit dem Ausprobieren meinte der Nidwaldner ein neues Set-up. Er und sein Team hätten damit viel riskiert. «Ich habe den Ski noch nie so gefahren und auch am Schuh noch umgestellt.»
Saslong bisher kein Erfolgsgarant
Zuvor war die Saslong für Odermatt keine Strecke, mit der er Erfolge verknüpfte. In der Abfahrt ging er noch nie an den Start, in vier Weltcup-Super-Gs war ein neunter Platz das Hoch aller Gefühle. Der Nidwaldner war in dieser Saison zuvor bei allen sechs Starts aufs Podest gefahren, hatte in den Speed-Disziplinen aber meist gegen Aleksander Kilde knapp das Nachsehen. Der Norweger hatte auf der Saslong bereits vier Siege gefeiert, zwei in der Abfahrt (2018, 2020) und zwei im Super-G (2020, 2021).
Kilde musste sich dieses Mal aber hinter Odermatt einreihen, er wurde bei der verkürzten Abfahrt Fünfter. Die Original-Abfahrt wird erst am Samstag durchgeführt, am Freitag steht noch der Super-G an. Nach dieser starken Leistung Odermatts heute ist auch dann wieder mit ihm zu rechnen.
Feuz und Rogentin in Top Zehn
Nicht auf Touren kam erneut Beat Feuz, der wegen seiner Körpergrösse mit der Saslong stets zu kämpfen hat. «Für Gröden bin ich verhältnismässig gar nicht so schlecht gefahren», lautete die Kurzanalyse des Emmentalers. Der 35-Jährige musste sich mit Rang neun begnügen.
Stefan Rogentin fuhr mit Startnummer 30 auf den starken zehnten Platz. Niels Hintermann wurde 17. Der Zürcher polterte: «Hoffentlich nehme ich nichts mit. Das war eine miserable Fahrt. Von A-Z hat nichts zusammengepasst. Man merkt, es zieht nicht so, es läuft nicht so. Wirklich einfach sch*****.» Gleich hinter Hintermann reihte sich Alexis Monney ein, der 22-jährige Schweizer war mit der 40 gestartet.
Deine Meinung
Auf Wiedersehen
Das wärs vom Liveticker von der Abfahrt. Hoffentlich dürfen wir auch morgen beim Super-G auf euch zählen. Noch einen schönen Donnerstag.
Odermatt im Interview
Zwölf Podestplätze in Folge: «Ich bin sehr überrascht über heute. Die verkürzte Abfahrt ist mir heute sehr entgegengekommen. Das ist für mich die grösste Überraschung vom Jahr. Wir haben einfach etwas probiert und riskiert und das hat sich ausgezahlt. Das ist schon sehr cool.»
JUSTIN MURISIER
36. Platz 1:27.19 +1.75
Auch dem letzten Schweizer gelingt kein Ski-Wunder. Deshalb hinten einreihen.
URS KRYENBÜHL
33. Platz 1:26.87 +1.43
Auch dem nächsten Schweizer gelingt keine Sensation, aber ein solider Lauf.
Stefan Rogentin im Interview
«Ich bin voll und ganz zufrieden. Es ist sehr gut gelaufen. Es ist immer ein gutes Resultat, es gibt Selbstvertrauen und macht den Punktestand etwas grösser. Ich probiere, den Schwung mitzunehmen und auch in den kommenden Rennen so umzusetzen.»
Favorit Kilde im Interview
«Teilweise gut. Im unteren Teil habe ich eine halbe Sekunde verloren. Schwierig. Heute war ich nicht gut genug. Ich schaue mir mal den Lauf in der Analyse an und dann nochmals probieren.»
ALEXIS MONNEY
16. 1:26.16 +0.72
Der nächste Schweizer ist eine Zukunftshoffnung. Erst 22 Jahre alt ist er. Und die Leistung heute ist vielversprechend.
LARS RÖSTI
31. Platz 1:27.26 +1.82
Dem jungen Schweizer gelingt kein Exploit.
Wir tickern die nächsten Schweizer
37 Lars Rösti
40 Alexis Monney
45 Urs Kryenbühl
46 Justin Murisier
Nils Hintermann im Interview
«Hoffentlich nehme ich nichts mit. Das war eine miserable Fahrt. Von A-Z hat nichts zusammengepasst. Man merkt, es zieht nicht so, es läuft nicht so. Wirklich einfach sch*****.»
STEFAN ROGENTIN
Neunter Platz 1:25.94 +0.50
Der nächste Schweizer und die Startnummer 30. 28 Jahre alt. «Guete Zug druff», analysiert Berthod. Rogentin fährt enorm stark!

Andreas Sander (GER)
Zehnter Platz 1:26.05 +0.61
Eine Wundertüte sei er. Und tatsächlich. Ein sehr gutes Ergebnis.
GILLES ROULIN
22. Platz 1:26.77 +1.33
Mit viel Gebrüll fährt der vierte Schweizer aus dem Starthaus. Topspeed und ein guter vierter Sektor reichen dennoch nicht für die Top 20.

Blaise Giezendanner (FRA)
15. Platz 1:26.34 +0.90
Giezendanner hat in den sozialen Medien eine Petition gestartet, dass Odermatt in einer eigenen Kategorie fahren solle, dass es wieder mehr Platz auf dem Podest gebe. Wenn das so wäre, wäre Giezendanner heute 14. geworden…
Martin Cater (SLO)
23. Platz 1:27.27 +1.83
Direkt nachher kommt Hrobats Teamkollege Cater. Er reiht sich hinter seinem Landsmann ein.
Miha Hrobat (SLO)
22. Platz 1:27.00 +1.56
Der Slowene fährt den dritten Sektor schneller als der Führende Kriechmayr. Dennoch reicht es nicht für die Top 20.
Adrian Smiseth Sejersted (NOR)
16. Platz 1:26.45 +1.01
Der 28-Jährige fährt gut mit – zumindest wieder bis zum verheerenden vierten Sektor, der schon einigen heute zum Verhängnis worden ist. Dann wird Sejersted nach hinten gereicht. Er ist zeitgleich mit dem Amerikaner Ganong.
Cameron Alexander (CAN)
18. Platz 1:26.59 +1.15
Wir sind bei Startnummer 23 angekommen. Marco Odermatt ist auf dem zweiten Platz, Beat Feuz ist aktuell achter und Nils Hintermann elfter. Der Kanadier Alexander muss sich hinten anstellen.
Beat Feuz im Interview
«Für Gröden bin ich verhältnismässig gar nicht so schlecht gefahren.» So die Kurzanalyse nach seinem Lauf.

Matthieu Bailet (FRA)
14. Platz 1:26.30 +0.86
Der Franzose ist mit dabei, aber kann auch nicht mit der Spitze mithalten. Odermatt sitzt immer noch unbedroht auf Platz Zwei.
