
Der Mini SE Cooper Cabrio ist gemäss Hersteller das erste Elektro-Cabrio der Welt.
Oben-ohne-StromerDas erste Elektro-Cabrio kommt von Mini
Mini Reichweite, maxi Fahrspass: Nach dieser Devise ist der kultige Kleinwagen bereits seit fast zwei Jahren mit E-Antrieb unterwegs. Nun kommt die Cabrioversion – allerdings in limitierter Auflage.
- von
- Dave Schneider
Cabrios mit rein elektrischem Antrieb gab es bisher nicht, zumindest nicht aus der Grossserie. Obwohl gerade beim Offenfahren der fast lautlose Antrieb für viele ein Genuss sein dürfte, geben die aerodynamischen Nachteile und das Mehrgewicht gegenüber einem Coupé zu denken. Insofern ist es erstaunlich, dass nun das erste E-Cabrio ausgerechnet von Mini kommt. Der bisher angebotene Cooper SE hat zwar einige Vorzüge – eine hohe Reichweite gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Nur 999 Stück
Seis drum: Mit dem Cooper SE Cabrio startet Mini im April in diesen neuen Markt. «Heute ist jeder fünfte verkaufte Mini in Europa vollelektrisch. Dieser Erfolg hat uns beflügelt, die Kleinserie des Cooper SE Cabrio innerhalb von wenigen Monaten umzusetzen», erklärt Mini-Chefin Stefanie Wurst. Von einem riesigen Erfolg scheinen aber die Markenstrategen selbst nicht überzeugt zu sein, denn der offene Stromer wird in einer limitierten Stückzahl von nur 999 Fahrzeugen ausgegeben.
Der SE Cabrio wird exklusiv in den Farbtönen «Enigmatic Black» und «White Silver» angeboten. Sein Textilverdeck mit typischem Union-Jack-Muster öffnet und schliesst bis 30 km/h auf Knopfdruck – Mini verspricht eine «besonders geräuscharme» Stoffmütze. Das Cabrio trägt spezifische 17-Zoll-Leichtmetall-Gussräder – und die sind gemäss Hersteller besonders umweltfreundlich, denn die Räder werden nicht nur mit «Grünstrom» hergestellt, sondern bestehen zudem aus recyceltem Aluminium, wodurch die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden sollen.
Die Abmessungen des Cabrios inklusive des Kofferraumvolumens sind identisch mit denen des Coupés, genauso wie der Antrieb: Ein 135 kW/184 PS starker Elektromotor, der den Flitzer in 8,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Im WLTP-Zyklus schafft das Cabrio eine durchschnittliche Reichweite von 201 Kilometern, also rund 30 Kilometer weniger als das Coupé – erfahrungsgemäss dürften in der Realität somit auch bei zurückhaltender Fahrweise kaum mehr als 150 Kilometer möglich sein. Die nutzbare Batteriekapazität von nur 28,9 kWh lässt einfach nicht viel mehr Spielraum. Beim Laden braucht es Geduld: Da der Mini mit maximal 50 kW (DC) lädt, ist die Batterie erst nach rund 1,4 Stunden wieder voll.
Für sommerliche Ausflüge an den See dürfte das alles ausreichen – für schöne Touren über Bergpässe ist die Kombination aus bescheidener Reichweite und langsamen Ladetempo nicht gerade prickelnd. Erst recht nicht, wenn man den Kaufpreis bedenkt: Denn wer sich eines der 999 Cabrios gönnen will, muss mindestens 62'490 Franken hinlegen.