Basler Fasnacht 2014Das grosse Aufräumen nach dem Ändstraich
Nach den «drey scheenste Dääg» ist die Stadt Basel jeweils von einem Räppliteppich bedeckt. Dann kommt die Stadtreinigung zum Zug: Sie beseitigte dieses Jahr 250 Tonnen Abfall.
- von
- Camille Haldner
Während Cliquen und Guggen noch munter den Ändstraich bespielen, stehen die 265 Angestellten der Stadtreinigung Basel schon bereit, um pünktlich um 4 Uhr mit dem Aufräumen zu beginnen. «Wir schauen genau auf die Uhr und fangen auch nicht vorher an», sagt Stefan Pozner, der die Aufräumarbeiten im Bereich Freie Strasse/Barfüsserplatz leitet.
Die Routen zur Innenstadt werden jedoch schon vorher mit Schneepflügen blockiert, um zu verhindern, dass Taxis den Stadtreinigern in die Quere kommen. «Die Taxis sind jedes Jahr ein Ärgernis, weil sie unsere Abschrankungen missachten und somit auch unsere Angestellten gefährden», klagt Pozner.
Rund 100 Fahrzeuge kommen an diesem Morgen zum Einsatz, darunter 26 Wischmaschinen, 20 Transporter sowie je ein gutes Dutzend Lastwagen und Elektrofahrzeuge. Priorität haben nach dem Endstreich jeweils die Hauptstrassen zwischen Aeschen- und Messeplatz. «Bis 6 Uhr müssen diese Routen frei geräumt werden, damit die Trams wieder ungestört fahren können», sagt Pozner. Danach erst werden die Nebenstrassen gereinigt.
250 Tonnen Abfall
Während sich die letzten Fasnächtler auf den Heimweg machen, wischen die Stadtreiniger den Abfall von den Trottoirs auf die Strasse, von wo aus die Wischmaschinen die gesammelte Menge zu Zwischendepots bringen. Roland Feuermann fährt eine der Wischmaschinen. Er erzählt: «Ich arbeite sehr gern an der Fasnacht, die Stimmung ist immer gut.»
Transporter-Fahrer wie René Dasch bringen den Abfall von den Zwischendepots dann zur Umladestation am Messeplatz. Von dort wird der Abfall in Containern in die Kehrichtverbrennungsanlagen gebracht. «Heute entfernen wir den gröbsten Dreck, doch bis man keine Räppli mehr auf den Strassen sieht, vergeht noch einige Zeit», sagt Dasch.
Dasch arbeitet seit 16 Jahren für die Stadtreinigung und hat wie alle Mitarbeiter, die nicht aktiv Fasnacht machen, während den «drey scheenste Däg» eine Feriensperre. Trotzdem finde er jedes Jahr die Zeit, um die Fasnacht zu besuchen, sagt er.
Um 5.30 Uhr werden nicht nur die Fasnächtler immer weniger, sondern auch der Abfall hat merklich abgenommen und die Strassenbeläge sind wieder sichtbar. Insgesamt fielen in diesem Jahr rund 250 Tonnen Müll an. Stefan Pozner ist zufrieden: «Die Reinigung verlief wie geplant und ohne Komplikationen, so dass die Trams pünktlich wieder fahren konnten.» Am späteren Morgen können die Stadtreiniger dann gemeinsam mit Regierungsrat Hans-Peter Wessels ein gemeinsames Frühstück, das sogenannte Helfermähli, geniessen.