Das Innenleben von Yahoo

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Das Innenleben von Yahoo

Microsofts Kampf um Yahoo wird immer spannender. Jetzt ist von einer möglichen Zerschlagung des Internetkonzerns Yahoo die Rede, wobei Microsoft nur die Suchmaschine kaufen will. Dabei hat Yahoo auch noch anderes zu bieten.

Microsoft will Yahoo's Herz kaufen: Die Suchmaschine. Ziel ist, dem im Suchbereich und der Online-Werbung Fast-Monopolisten Google endlich ernsthaft entgegentreten zu können.

Die Milch ohne die Kuh

Der kürzlich bei Yahoo eingestiegene US-Grossinvestor Carl Icahn kann aber nichts damit anfangen, dass Microsoft nur die Suchmaschine von Yahoo erwerben will. Ein Vertrauter Icahns kommentierte folgendermassen: «Microsoft versucht, die Milch zu bekommen, ohne die Kuh zu kaufen!» Icahn will, dass Yahoo total von Microsoft übernommen wird.

Doch selbst wenn der Deal klappen würde, wäre Microsoft im Vergleich zu Google noch immer im Hintertreffen: Die Suchmaschinen von Yahoo und Microsoft («Live Search») bringen es in den USA auf einen Marktanteil von zusammen 30 Prozent. Google bringt es auf 60 Prozent, wie «Financial Times Deutschland» berichtet.

Eine Internetlegende und Onlinewerbung bei Yahoo

Den Wert der Suchmaschine von Yahoo schätzen Analysten auf 21 Milliarden Dollar. Zu Yahoo gehören die beiden Suchmaschinen Inktomi und Overture. Letzterer hat 2003 die Suchmaschinen Alta Vista und Alltheweb übernommen. Beide gehören somit jetzt auch zu Yahoo.

Mitte Mai ging Yahoo mit dem britischen Marketingunternehmen WPP eine Partnerschaft für Onlinewerbung ein. Die Werbeagenturen von WPP können in Zukunft Anzeigen direkt über eine Web-Plattform von Yahoo schalten. Der Werbemarkt im Internet ist heiss umkämpft, denn das Anzeigegeschäft rund um die Websuche boomt. Und hier dominiert eben Google.

2007 hatte Yahoo die Anzeigenplattform Right Media Exchange übernommen. Darauf können Werbekunden und Websites Anzeigenplätze online verkaufen und kaufen. Das Onlineanzeigenetzwerk Blue Lithium ging 2007 ebenfalls an Yahoo.

Web 2.0 bei Yahoo

2005 kaufte Yahoo die Web-2.0-Plattform Flickr. Darauf können User Bilder hochladen und kommentieren. Ebenfalls zu Yahoo gehören Delicious (Social Bookmarking) und Kelkoo, das Online-Presivergleiche ermöglicht und 475 Millionen Dollar kostete.

Seit 2005 ist Yahoo mit 40 Prozent am chinesischen Online-Aktionshaus Alibaba.com beteiligt. Ziel der 1-Milliarden-Dollar-Investition ist die Konkurrenz zu Ebay. Yahoo ist an Yahoo Japan mit 33 Prozent beteiligt, dessen grösster Teilhabe der japanische Telekommunikationsriese Softbank ist.

Seit 2007 gehört die College-Football- und Basketball-Site rivals.com zu Yahoo. Ebenfalls die Stellenbörse Hot Jobs, die Videoplattform Maven Networks und der E-Mail-Software-Anbieter Zimbra.(scc/Dajan Roman)

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