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Befreite Sklaven«Das ist alles grosser Blödsinn»

Nach der Befreiung von 24 Männern auf einem englischen Campingplatz sorgen Aussagen der angeblichen Sklaven für Aufsehen. Einer der Männer will gar zurück.

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Einen Tag nach der Befreiung von zwei Dutzend Männern auf einem Wohnwagenstellplatz in Leighton Buzzard nördlich von London, sieht sich die Polizei schwerer Kritik ausgesetzt. Laut den Ermittlern, hätten die Männer jahrelang unter sklavenähnlichen Zuständen gelebt. Sie seien zu unbezahlter Arbeit gezwungen worden und hätten teilweise unter unbeschreiblichen Bedingungen in Pferdeboxen und alten Wohnwagen hausen müssen. Statt Geld hätten sie nur «sehr kleine Essensrationen» bekommen. Die Betroffenen sehen dies zum Teil anders.

«Wir sind keine Sklaven»

Nur wenige Stunden nach der Razzia, sagte einer der Befreiten, gegenüber der englischen Zeitung Daily Mail die Aktion sei sehr «massiv» und «unverhältnismässig» gewesen. Weiter behauptet der Mann, der sich Dave nennt, «Wir sind keine Sklaven, wir sind Arbeiter. Wir arbeiten für Geld, bar auf die Hand und verlegen Pflastersteine.»

Ausserdem will er zurück auf den Campingplatz: «Die Polizei sagte zu mir, dass ich nicht zurück kann, aber ich sagte ihnen, dass dies mein Zuhause sei und, wenn ich zurück will, gehe ich auch zurück.» Gegenüber The Guardian sagte Dave, er habe seit 15 Jahren für die Familie gearbeitet und sie habe ihm Arbeit und eine Unterkunft gegeben, als er nicht gewusste habe wohin.

Eine Frau, die auf dem Campingplatz lebt und behauptet die Ehefrau von einem der befreiten Männern zu sein, zeigte sich entrüstet, denn die Vorwürfe seien «lächerlich». Sie sagte weiter: «Die Männer, die weggebracht wurden, haben 30 Pfund am Tag erhalten, sie hatten einen Platz zum Leben, dies alles ist ein grosser Blödsinn.»

Neun verweigern die Zusammenarbeit

Wie die Polizei mitteilte, konnten neun, der 24 befreiten Männer, nach kurzer Behandlung, die Klinik wieder verlassen. Sie erschwerten jedoch die Ermittlungen, da sie sich weigern mit den Beamten zusammenzuarbeiten. Die anderen 15 würden weiter sowohl medizinisch als auch sozial betreut und würden von der Polizei vernommen. Es werde aber noch Tage dauern, herauszufinden, was mit den Männern genau geschehen ist, so die Polizei.

(YouTube)

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