
Bandhaar lässt sich durch seine spezielle Form quasi nicht in Form föhnen, färben oder dauerwellen. Wir verraten dir, woran du erkennst, ob du von der Anomalie betroffen bist.
Schwer zu behandelnDas ist Bandhaar – und so findest du heraus, ob du es hast
Hast du schon mal von Bandhaar gehört? Es lässt sich kaum färben, nicht locken oder chemisch behandeln. Wir haben mit einer Hairstylistin darüber gesprochen, was dahintersteckt.

- von
- Malin Mueller
Wenn du dir Wellen in dein Haar drehst, halten sie nur wenige Stunden, die Haare zu färben, will nicht so richtig funktionieren und selbst eine Dauerwelle hilft nicht weiter? Dann könntest du vom sogenannten Bandhaar betroffen sein. Was das ist und woran du mit Sicherheit feststellen kannst, ob du mit der Anomalie zu tun hast, verrät Constanze Grimm.
Über die Expertin
Was ist Bandhaar?
«Üblicherweise ist der Querschnitt eines einzelnen Haars unter dem Mikroskop oval. Beim Bandhaar sieht das anders aus», so Grimm. «Hier ist der Querschnitt abgeflacht, wie bei Lametta.» Das kommt nicht ohne Folgen: «Durch die Form ist das Haar oft gebogen und wellt sich, es kann aber auch bei geraden Haaren vorkommen. Feines Haar kann genauso betroffen sein wie dickeres.»
Welchen Haartyp hast du?
Wodurch zeichnet es sich aus?
Die Expertin stellt klar: «Bandhaar ist quasi nicht behandelbar: Haarfarben wirken oft stumpf oder fallen schnell wieder raus, es lässt sich weder in Form föhnen noch mit einem Glätteisen oder Lockenstab behandeln.» Häufig können Betroffene davon ein Lied singen – auch Dauerwellen oder Glättungen halten nicht und fallen schnell wieder aus der Form. Durch seinen speziellen Querschnitt verknotet Bandhaar ausserdem leicht und kann die Haare strähnig aussehen lassen. «Das Einzige, was da hilft: viel Feuchtigkeit und Pflege, etwa mit speziellen Produkten für trockenes Haar.»

Wellen durchs Flechten? Kannst du bei Bandhaar vergessen.
Wie erkenne ich, ob ich betroffen bin?
Auch wenn du jetzt das Gefühl hast, dass vieles vom oben Beschriebenen auf dich zutrifft: Bandhaar tritt nur sehr selten auf. Technical Manager Grimm erklärt: «Es handelt sich bei Bandhaar um eine genetisch bedingte Haaranomalie.» Wer sichergehen will, sollte seinen Coiffeur um Hilfe bitten: «Es gibt ein Haarstärkenmessgerät, mit dem Bandhaar bestimmt werden kann. Man legt dazu ein einzelnes Haar in eine Schlaufe und misst die Haardicke an zwei verschiedenen Stellen. Ist ein Unterschied erkennbar, spricht man von Bandhaar.» Wenn du ein Haar von dir eindrehst und es gegen das Licht hältst, ist die flache, breite Seite manchmal aber sogar mit blossem Auge erkennbar.

Hitzestyling mit Bandhaar? Schwierig.
Was kann man gegen Bandhaar tun?
Solltest du tatsächlich betroffen sein, kannst du leider nicht viel tun. Styling und Co. halten auch mit neuen Methoden nicht länger – es braucht enorm viel Hitze und Stylingprodukte, was das Haar auf Dauer austrocknet und brechen lässt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer von Grimm: «Ich konnte bei einigen meiner Kundinnen und Kunden gute Ergebnisse mit einer Aufhellung erzielen, leider ist das aber nicht für jeden eine passende Lösung.» Immerhin: Auch wenn Bandhaar als Anomalie eingestuft wird, hat es bis auf die Styling-Schwierigkeiten keine Folgen für dich und ist von aussen nicht erkennbar.
Welche sind deine nervigsten Haarprobleme?