Helsana«Lohntransparenz ist ein Eigentor – da kann man eine Erhöhung vergessen»
Lohntransparenz gilt nun auch bei der zweitgrössten Krankenkasse – das begrüsst die 20-Minuten-Community. Einige sprechen sich aber auch dagegen aus und verweisen auf Firmen, die das ausnutzen könnten.

- von
- Deborah Gonzalez

Bei der Helsana herrscht neu Lohntransparenz – viele von euch begrüssen den Entscheid.
Darum gehts
Bei der Helsana wissen die Angestellten, in welcher Funktion es wie viel Lohn gibt.
Viele Leserinnen und Leser finden die Lohntransparenz gut.
Einige sehen jedoch negative Aspekte hinter dem Entscheid.
Seit April setzt der Krankenversicherungsriese Helsana mit seinen 3300 Mitarbeitenden auf Lohntransparenz. Das ermögliche eine klare Abgrenzung im Funktionsbeschrieb und eine bessere Position im Wettstreit um Fachkräfte, wie HR-Leiter Beat Hunziker zu 20 Minuten sagt.
Das kommt gut an bei der 20-Minuten-Community. Der Grossteil begrüsst die Lohntransparenz. Viele Leserinnen und Leser finden es jedoch problematisch. Nur wenige können sich nicht entscheiden, ob es der richtige Weg ist, oder ob zu viele negative Punkte mitschwingen.
«Bringt mehr Gerechtigkeit»
Nihil freut sich über den Entscheid der Helsana: «Bravo! Meine Meinung von der Krankenkasse ist gerade stark gestiegen. Wenn sie ein gutes Angebot macht, kann ich mir vorstellen, wieder zu wechseln.» Und: «Mir ist nicht gleichgültig, wo ich Kunde bin und welche Verhaltensweisen ich damit unterstütze.» Radaumann hat die gleiche Meinung wie viele andere Leserinnen und Leser. Nämlich betitelt er den Entscheid als ein «Schritt in die richtige Richtung.»
Swiss_andy hat viel Lob übrig: «Vorbildlich, was die Transparenz und die Offenheit angeht!» Soel sieht Potential für andere Firmen: «Damit wird man zum Handeln angespornt, hoffentlich ziehen möglichst viele nach.» Auch Cicero begrüsst das transparente Lohnmanagement. Er verspricht sich mehr daraus: «Das bringt mehr Gerechtigkeit in Sachen Lohnunterschiede.»
«Viele Firmen werden das ausnutzen»
Ranchodrive sieht das anders. Er schreibt: «Wer etwas von Psychologie versteht, weiss, dass absolute Lohntransparenz nur in Ausnahmen besser ist als ein faires System ohne 100%-Transparenz.» Ähnlich sieht es regular_dude. Er bezweifle, dass es für die Mitarbeitenden gut ist. Er meint: «Ich würde wetten, dass Firmen das ausnutzen werden, um wenig Lohn zu zahlen, weil das gerecht wäre, schliesslich verdienen alle gleich viel.» Das führe dazu, dass man keine Verhandlungsmöglichkeiten mehr habe und es keine Lohnerhöhung mehr gebe.
Auch Nestor2000 fragt sich, was man mit einer Offenlegung erreichen wolle: «Bekomme ich dann gleich viel Lohn wie mein Chef oder muss ich weniger arbeiten, weil ich weniger verdiene als er?» Hirni9 bezeichnet die Transparenz gar als «Eigentor»: «Der Arbeitnehmer möchte aufgrund seiner Spitzenleistungen und Projekte mehr Lohn erhalten. Sein Antrag wird abgelehnt, weil seine Kollegen den gleichen Lohn haben und alle das Gleiche verdienen müssen.» Markus.Hintermann geht noch etwas weiter. Er meint: «Das ist ein No-Go. Wieso sollen die anderen wissen, was ich verdiene? Dann muss man fast gleich viel verdienen und das geht gar nicht.»
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