Pädophile Väter«Das ist einfach krank»
Heute stehen zwei Väter vor Gericht, die ihre Söhne missbraucht und an Pädophile vermittelt haben. Jugendpsychologe Allan Guggenbühl kann über die Motive nur mutmassen.
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Jugendpsychologe Allan Guggenbühl zu den Tatmotiven. (Video:Keystone)
«Das ist nicht nachvollziehbar, das ist einfach krank», sagt Jugendpsychologe Allan Guggenbühl zu den schrecklichen Taten, die zwei Vätern im Prozess am Bezirksgericht Münchwilen TG vorgeworfen werden. Ein 35-jähriger Deutscher und ein 41-jähriger Aargauer hätten ihre 6- und 7-jährigen Söhne sexuell missbraucht und sie Pädophilen aus halb Europa angeboten, steht in der 18-seitigen Anklageschrift. Die Motive hinter einem solchen Verhalten bezeichnet Guggenbühl als «bizarr».
Besonders stossend findet der Jugendpsychologe die Aussage des deutschen Hauptangeklagten, wonach das Kind jederzeit habe Nein sagen können: «Zu sagen, dass ein 6-jähriges Kind mit solchen Handlungen einverstanden wäre, weil es nicht Nein gesagt hat, ist absurd.» Kinder brauchten Schutz und Liebe von den Eltern. Der 6-Jährige habe sich wahrscheinlich gedacht, dass es dies über den sexuellen Kontakt zum Vater erhalte, vermutet Guggenbühl. «Bei einem Kind in diesem Alter liegt die Verantwortung aber bei den Eltern.»