Grosszügig oder knausrig?Das sagt es über dich aus, wenn du beim ersten Date (nicht) zahlst
Knausrig, unabhängig oder gleichberechtigt: Eine Beziehungsexpertin erklärt, was es über dich aussagt, wenn du beim ersten Date zahlst oder eben nicht.
Darum gehts
Die Frage, wer beim ersten Date die Kosten übernehmen soll, wird auf Social Media rege diskutiert.
Laut einer Expertin setzen viele als Zeichen der Gleichberechtigung mittlerweile darauf, die Rechnung aufzuteilen.
Auf Tiktok diskutieren derzeit Userinnen und User darüber, wer beim ersten Date bezahlen soll. «Man verabredet sich zu einem Date. Da braucht niemand erwarten, dass automatisch der Mann zahlt», kommentiert eine Nutzerin ein Video zum Thema. Das sieht eine Userin anders: «Ich finde, beim ersten Date soll der Mann bezahlen.» Und ein weiterer User meint: «Beim ersten Date sollte in der Regel getrennt gezahlt werden.» Beziehungsexpertin Martina Rissi ordnet ein.
Alte Schule: Der Mann bezahlt
«Wenn ein Mann beim ersten Date zahlt, ist es ihm allenfalls wichtig, zu zeigen, dass er grosszügig ist und dem traditionellen Rollenbild des Versorgers entspricht», sagt Beziehungsexpertin Martina Rissi. Dies sei früher durchaus auch die Norm gewesen. Obwohl viele Frauen mittlerweile emanzipiert und finanziell unabhängig sind, kommt die traditionelle Rollenverteilung bei vielen Frauen positiv an. Dies hänge oftmals auch vom Alter ab: «Für viele Frauen über 40 ist es nach wie vor verpönt, wenn ein Mann sie beim ersten Date nicht einlädt. Zudem mögen es die meisten, wenn Männer ihnen die Tür aufhalten oder in die Jacke helfen.»
Unabhängigkeit demonstrieren: Die Frau zahlt
«Es ist ein relativ neues Phänomen, dass Frauen beim ersten Date die Rechnung übernehmen möchten. Frauen, die das tun, könnten Unabhängigkeit demonstrieren wollen», sagt Rissi. Auch gebe es Frauen, die bezahlen möchten, weil sie finanziell besser gestellt oder besonders grosszügig sind. «Um die Wünsche der Frau zu respektieren, widersprechen gewisse Männer nicht», so Rissi. Ebenso gebe es bestimmt auch einige Männer, die sich durchaus gerne einladen lassen oder gar spezifisch darauf warten, dass die Frau nach der Rechnung fragt und diese dann bezahlt. «Einfach um Geld zu sparen.»
Knausrig oder gleichberechtigt: Jeder zahlt seinen Teil oder die Hälfte
«Wenn beim Date jede oder jeder ihren oder seinen Teil übernimmt, kann das als knauserig interpretiert werden», sagt Rissi. Sympathischer sei es, die Rechnung in der Mitte aufzuteilen: «Viele setzen als Zeichen der Gleichberechtigung mittlerweile darauf, die Rechnung aufzuteilen.» Auch bei gleichgeschlechtlichen Dates sei es üblich, dass jeder die Hälfte zahlt. Zudem gebe es Frauen, die nicht wollen, dass der Mann die gesamte Rechnung oder einen höheren Betrag übernimmt – insbesondere bei der Generation Z sei dies der Fall: «Frauen könnten sonst das Gefühl haben, dass sie dem Mann eine Gegenleistung, wie ein zweites Date oder Sex, ‹schulden›.» Ein weiterer Grund: «Heute verabreden sich Personen vermehrt auf Dating-Apps und lernen verschiedene Leute parallel kennen.» Es sei weder finanziell tragbar noch mache es Sinn, wenn ein Mann drei Mal die Woche für Dates aufkommen muss.
Veraltete Regel: Die Person, die einlädt, zahlt
«Der Knigge-Grundsatz, dass die Person, die zu einem Date einlädt, zahlt, ist zunehmend veraltet», sagt Rissi. Personen, die daran festhalten, würden viel Wert auf traditionelle Rollenbilder legen. «Männer wollen hier die Rolle des Versorgers einnehmen und Frauen erwarten, dass ein Mann sich um sie kümmert.» Zudem sei es grundsätzlich schwierig festzumachen, wer die Einladung ausspricht. «Oftmals entwickelt sich so etwas spontan aus einem Gespräch heraus. Es wird keine offizielle Einladung ausgesprochen, sondern eher ein Vorschlag gemacht, ob man gemeinsam etwas trinken gehen möchte.»
Wer soll beim ersten Date bezahlen?