Marco Odermatt: Das sagt der Ski-Superstar zu seiner Rekordsaison

Marco Odermatt «Hatte nach meinem Unfall absolut kein Vertrauen mehr, fing wieder bei 0 an»

Skirennfahrer Marco Odermatt schaute am Dienstag auf einen beinahe perfekten Winter zurück. Die Pressekonferenz aus Malters gibt es hier zum Nachlesen.

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Dienstag, 21.03.2023

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Odermatt sprach nicht mit Hermann Maier

«Hermann Maier habe ich persönlich noch nicht gesehen. Ich war gestern im österreichischen TV und da wurde ein Interview mit ihm eingeblendet. Doch wir sind unterschiedliche Menschen, ticken anders.» Zur Erinnerung: Odermatt knackte am Wochenende den 2000-Punkte-Rekord von Hermann Maier.

Odermatt spricht über Ruhephasen

«Es ist wichtig, die Maschine ein- und auszuschalten. Der Körper hat ein Herz, einen Kopf, ein Gehirn. Es ist extrem wichtig, dass man sich kennt und man weiss, wenn man sich ein- und ausschaltet», so Maze, die damit meint, dass man auch manchmal einfach entspannen muss.

Odermatt bestätigt dies: «Der On-Modus braucht sehr viel Energie. Deshalb sind ruhige Momente sehr wichtig.»

Odermatt über die Zeit nach seiner Verletzung

«Nach dem kleinen Unfall stand ich wieder auf dem Schnee, doch ich merkte, dass ich absolut kein Vertrauen mehr hatte. Ich fing wieder bei 0 an. Deshalb startete ich dann auch nicht in Schladming. Es ist vor allem eine Kopfsache. Ich redete vor allem mit den Trainern und auch den Materialverantwortlichen. Dass ich aber so grandios wieder zurückkam, das überraschte mich schon. Aber wie ich vorhin schon gesagt habe: Wenn man das Starthäuschen verlässt, denkt man an nichts mehr.»

Nun wird die …

… Fragerunde eröffnet.

«Ich war schwierig»

Maze spricht über die Schwierigkeit, wenn man alle Disziplinen bestreitet: «Man hat dann viel weniger Zeit für Tests. Ich war sicherlich eine sehr schwierige Athletin.» Odermatt sagt derweil über den Rennsport-Verantwortlichen von Stöckli: «Ich kam als junger Schnaufer. Doch ich bin sehr, sehr zufrieden. Wir begannen bei 0, half ich doch mit bei der Entwicklung des ersten Riesenslalom-Ski. Ich mag vor allem die schnelle Kommunikation und die kurzen Wege.»

Odermatt überrascht

Odermatt: «Dass ich noch die Salolm-Kugel angreifen werde, sehe ich nicht. Aber Kitzbühel und Wengen stehen noch auf meiner Liste der Erfolge.» Maze meint: «Ich versuche immer, dass er auch Slalom fährt. Aber ich habe keinen Erfolg.»

Sie lacht – und sagt dann: «Mich beeindruckten in der letzten zeit vor allem Lindsey, Mikaela und Marcel. Das müssen seine Vorbilder sein. Ich hoffe, Marco hat noch sehr viel Erfolg auch in der Zukunft.» Odermatt bedankt sich.

Was braucht es für den Erfolg?

«Riesenslalom ist die Basis-Disziplin. Von dieser aus geht man in den Slalom oder in den Super-G und in die Abfahrt. Wenn man im Riesen das Vertrauen hat, dann funktioniert es. Aber man kann es natürlich auch wie Tina machen und alle vier Disziplinen machen.» Odermatt grinst.

Maze: «Ich war nicht mehr die Jüngste, als ich den Rekord schaffte. Ich brauchte eine unglaubliche Kraft. Mein Trainer war auch mein Partner, das führte dazu, dass meine Saison nie zu Ende war. Zehn Tage nach dem Saisonende trainierte ich wieder. Diese Beziehung war dann sehr schwer. Deshalb habe ich auch meinen Trainer dann gewechselt.»

Wie sind die Leistungen möglich?

Maze und Odermatt werden als zwei Menschen gelobt mit einem unglaublichen Willen. Wie sind 2000 Punkte möglich? Maze: «Ich habe mehr als 2000 geschafft», sie lacht. Odermatt meint: «Während des Skifahrens studiert man nicht. Wenn man das macht, ist man nicht mehr im Flow. Und dann ist es nicht mehr einfach und es wird schwierig.»

Maze sagt angesprochen auf den Flow: «Es ist ein Instinkt, den ich in mir habe. Ich wusste, dass ich im Sommer die Basis gelegt habe. Skifahren ist für mich easy, es ist magisch und wie Tanzen. Skifahren sollte easy sein und wenn man weiss, was man macht, ist es easy.»

Odermatt spricht wieder

Nun spricht Maze über Stöckli. Sie erzählt, wie gut die Ski sind und wie sie die Ski besser machten. Im Gegensatz zu anderen Firmen ist Stöckli aber eher ein kleines Unternehmen. Dazu meint Odermatt: «Es ist schon schwieriger, aber auch einfacher. Stöckli kann sich so auf mich konzentrieren, weil die Firma nicht noch 2-3 weitere Top-Athleten hat. Das Gewicht, die Grösse hat ja immer einen Einfluss.»

In China sei es nicht optimal gewesen. Da hatte er zwei Abfahrten und dann daraus zwei Erfahrungen. «Andere Ski-Stars mit anderen Marken hatten dann natürlich viel mehr Feedbacks.»

Odermatt über Maze

24 Weltcup-Siege hat Maze vor zehn Jahren eingefahren – Weltrekord. Sie knackte die unglaubliche Grenze von 2400 Punkten. Dazu meint Odermatt: «An diese Saison kann ich mich nicht mehr sehr gut erinnern. Ich war 15 Jahre alt, aber solche Zahlen sind für einen Jugendlichen nicht so wichtig. Den Weltcup schaute ich aber natürlich schon.»

Rekordhalterin (2414 Punkte) Tina Maze ist da

Tina Maze …

… kommt auf die Bühne. Der Ex-Skistar arbeitet mittlerweile für Eurosport. Zu Odermatt sagt sie: «Es ist besonders. Vor allem bedeutet die Rekordsaison, dass er jeden Tag Vollgas geben musste. Denn jeder Tag startet bei 0.» Dann meint sie: «Ski-Rennen zu schauen und nicht selber mitzumachen, ist manchmal schwieriger.»

Nun spricht Odermatt

«Ein wenig müde bin ich schon. Ich habe Gänsehaut. Es ist schon verrückt, diese Zahlen zu sehen.»

Highlights werden gezeigt

«Ich fühle mich hier daheim», lobt Odermatt Stöckli im Gegenzug. Dann bekommen die Anwesenden Highlights der Saison zu sehen. Es sind eindrückliche Sequenzen, die zeigen: Es war wirklich eine fantastische Saison des Schweizers Ski-Superstars.

CEO lobt Odermatt

Stöckli-CEO Gläser sagt: «Wenn es Marco Odermatt nicht geben würde, müsste man ihn erfinden. Er ist ein moderner Schweizer. Mit einem gesunden Selbstvertrauen und klaren Ansagen. Er kann aber auch tiefstapeln und hat einfach ein unglaubliches Selbstbewusstsein.»

Odermatt kommt

Odermatt wird mit viel Applaus begrüsst. Schön: Er lacht und hat gute Laune. Kein Wunder, zeigte er doch eine fabelhafte Saison.

Odermatt nimmt Platz

Wie wichtig sind Odermatt und Maze für Stöckli?

«Die Erfolge lösen riesige Emotionen aus. Tina hat die Marke Stöckli bekannt gemacht, vor allem auch international. Sie hat sie sexy gemacht. Anfangs hiess es, dass es nur Frauenski seien. Doch Marco hat nun bewiesen, dass es auch Männerski sind.»

Gläser ist happy

Nun lobt Gläser auch das Geschäftsjahr von Stöckli. Es sei fabelhaft gewesen, so der CEO.

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