SFV in Brasilien: Das Schweizer WM-Hotel ist reserviert

Aktualisiert

SFV in BrasilienDas Schweizer WM-Hotel ist reserviert

Falls sich die Nati für die WM 2014 qualifiziert, hat Ottmar Hitzfeld das passende Fünfsternehotel gefunden. Während des Aufenthalts in Brasilien schaute der Nati-Coach auch beim Confed Cup vorbei.

Eva Tedesco
von
Eva Tedesco

Seit dem 19. Juni befindet sich eine Sechs-Mann-Delegation des SFV auf Besichtigungstour in Brasilien. Drei Hotels standen als Teambase nach einer Vorentscheidung in der engeren Auswahl. Am Samstag haben sich Nati-Coach Ottmar Hitzfeld, sein Assistent Michel Pont, der Nati-Delegierte Peter Stadelmann, Generalsekretär Alex Miescher und Team-Manager Philipp Ebneter entschieden. Medienchef Marco von Ah konnte die Erfolgsmeldung weitergeben: Die Nati logiert, sollte sie sich qualifizieren, an der WM im Fünfsternehotel Resort & Spa Casa Grande in Guarujá rund 70 Kilometer südöstlich von São Paulo.

«Die Hotelanlage erfüllt als Gesamtpaket alle wesentlichen Ansprüche eines Fussballteams mit Staff. Die sind in Bezug auf Aspekte wie Raumbedarf, Infrastruktur, Lage, Sicherheit oder Preis-Leistungs-Verhältnis sehr vielseitig», sagt Hitzfeld. Das Casa Grande liegt inmitten eines 40'000 Quadratmeter grossen tropischen Gartens auf der Insel Santo Amaro, der drittgrössten Insel an der Küste vor São Paulo.

Per Flugzeug an die WM-Spiele

Der Hotelkomplex bietet auf zwei Etagen, die um einen grossen Innenhof mit Pool verlaufen, 268 Zimmer. 60 davon wird der Schweizer Tross für sich beanspruchen. In der Freizeit stehen Inler & Co. eine Minigolfanlage, ein Tennisplatz und für die Fitness ein Kraftraum und ein moderner Wellnessbereich zur Verfügung.

Ausschlaggebend seien unter anderem die klimatischen Bedingungen im brasilianischen Winter gewesen, die als angenehm eingestuft worden sind. Die Temperaturen tagsüber werden um die 25 Grad angegeben, nachts nicht unter 16 Grad. Die Mannschaft wird vom Basishotel aus jeweils zu ihren WM-Spielen fliegen. Ein Militärflughafen rund 30 Autominuten vom Hotel entfernt macht das möglich. Rund 20 Minuten hat die Mannschaft zum Trainingsplatz, der für die Schweizer mit Unterstützung der Fifa bis Februar 2014 renoviert wird. Mit dem Bau soll im Juli begonnen werden.

Hitzfeld beobachtet Brasilien

Die Schweizer Delegation hat ihre Reise mit einem Besuch am Confed Cup verbunden. Dabei hat sich Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld die Partie Brasilien gegen Italien (4:2) in Salvador da Bahia ausgesucht, um sich Brasilien, den nächsten Testspielgegner der Schweizer (14. August in Basel), anschauen zu können.

Und das sagt Hitzfeld nach dem Sieg der Brasilianer gegenüber 20 Minuten: «Brasilien ist noch nicht auf dem Niveau von Spanien oder Deutschland. Jedoch: Wir müssen anerkennen, dass praktisch jeder brasilianische Spieler jederzeit allergrösste Torgefahr heraufbeschwören kann. Brasilien ist auf gutem Weg, aber der Weg ist noch weit und recht beschwerlich.»

Neue taktische Massnahmen unter Coach Scolari

Der Deutsche hat aber ein im Vergleich zu den letzten Jahren disziplinierteres Brasilien gesehen. Coach Felipe Scolari habe einige wirkungsvolle taktische Massnahmen ergriffen, die nicht spektakel-, sondern resultatorientiert seien. «Brasilien spielt nicht mehr um jeden Preis offensiv und für das Publikum attraktiv, sondern zweckmässig. Neymar war gegen Italien herausragend und gehört für mich zur Gruppe jener Spieler, die fähig sind, etws Aussergewöhnliches zu leisten.»

«Ein Team, das so viele kopfballstarke Spieler hat und derart aussergewöhnliche Freistoss-Schützen wie Brasilien, muss den Bonus der provozierten Freistösse in Strafraumnähe möglichst gut zu nutzen versuchen. Die Fouls, die zu jenen gefährlichen Freistössen vor Italiens Tor geführt haben, sind oft genug das letzte Mittel der Verteidiger gewesen, die kraftvollen Vorstösse der Angreifer zu stoppen. Das heisst für die Schweiz am 14. August in Basel, dass wir uns in den Zweikämpfen noch cleverer verhalten müssen als die Italiener.»

Keine Angst um die Sicherheit

Von den Demonstrationen war die kleine Gruppe um Hitzfeld auf ihren Reisen nicht betroffen. «Wir fühlten uns jederzeit sicher und konnten unsere Arbeit planmässig verrichten», so der Nati-Coach. Und vielleicht steht ja bald die nächste Reise nach Salvador an: Denn am 6. Dezember findet hier die Auslosung der WM-Gruppen statt.

Deine Meinung