Albanisch-Verbot im Büro: «Das war nur ein Scherz unter Arbeitskollegen»

Aktualisiert

Albanisch-Verbot im Büro«Das war nur ein Scherz unter Arbeitskollegen»

Das Plakat mit dem angeblichen Albanisch-Verbot stammt aus einer Thurgauer Firma. Laut dem Mann, der das Foto ins Netz gestellt hat, handelt es sich um einen «Spass».

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In den albanischsprachigen Medien sorgt das Bild eines Plakats aus einem Schweizer Büro für Aufsehen: Es zeigt eine Albanien-Flagge und einen sprechenden Kopf – durchgestrichen. Darunter ein weiterer, nicht durchgestrichener Kopf und eine Schweizer Flagge. Offenbar sei in diesem Büro das Albanisch-Sprechen verboten, man dürfe sich nur auf Schweizerdeutsch unterhalten, vermuten viele, die das Bild teilten.

Für viele Albaner ein Ärgernis – in den sozialen Medien machen sie ihrem Zorn über das angebliche Verbot ihrer Sprache Luft und verweisen unter anderem auf die Verdienste der albanischstämmigen Fussballer um die Erfolge der Schweizer Nationalmannschaft.

«Ein kleiner Spass»

Mittlerweile ist klar: Das Plakat stammt aus den Büros einer Firma im Kanton Thurgau. Der Mann, der das Bild als erster ins Netz gestellt hat, hat sich am Sonntag bei 20 Minuten gemeldet. Ihm ist der Wirbel um das Foto äusserst unangenehm. Er hatte das Bild in einer Facebook-Gruppe geteilt – worauf es sich rasant weiterverbreitete und zu den Online-Medien im Kosovo und Albanien gelangte.

Es habe sich schlicht und einfach um einen «Scherz unter Arbeitskollegen» gehandelt, sagt er. «Das war anfänglich nur ein kleiner Spass. In unserer Firma gib es kein Albanisch-Verbot. Wenn ich gewusst hätte, dass das Foto so interpretiert wird, hätte ich es nie auf Facebook gestellt», so der Mann, der selber albanische Wurzeln hat und nun um seine Arbeitsstelle bangt. Er habe nicht den Eindruck erwecken wollen, Albaner würden bei seinem Arbeitgeber diskriminiert. Die Verantwortlichen des betroffenen Unternehmens waren bisher für 20 Minuten nicht zu erreichen.

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