Death ValleyJetzt können selbst kleinste Spaziergänge lebensgefährlich sein
Noch mehr als in anderen Jahren ist der Ort ein besonders heisser Reisetipp. Denn die Temperaturen steigen und steigen. Doch die Verwaltung des Nationalparks warnt.
Darum gehts
Im Death Valley in den USA werden Temperaturen über 50 Grad erwartet.
Der Rekord 1913 könnte sogar geknackt werden.
Die Nationalpark-Verwaltung warnt vor den Gefahren der extremen Hitze.
So abschreckend der Name sein mag – das «Tal des Todes» übt auf viele Menschen einen fast schon magischen Reiz aus. Aktuell macht die berüchtigte Wüsten-Landschaft ihrem Namen alle Ehre. Denn während grosse Teile der USA eine Hitzewelle erleben, könnten im Death Valley in den kommenden Tagen Rekorde gebrochen werden.
Die Touristen strömen trotzdem in den Nationalpark an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada – oder vielleicht auch gerade deswegen.
Die meisten Besucher bewegen sich in dieser Zeit des Jahres so wenig wie nur möglich, wenn sie im Death Valley aus ihren mit Klimaanlagen ausgestatteten Autos steigen. Aus gutem Grund: An keinem anderen Ort auf der Welt soll es so heiss und so trocken sein.
Verträgst du die Hitzewelle gut?
Im Juli 1913 wurde im Death Valley laut Angaben der Nationalpark-Verwaltung der Rekord-Wert von 134 Grad Fahrenheit (56,6 Grad Celsius) gemessen. An diesem Wochenende könnten die Temperaturen in Furnace Creek Prognosen zufolge auf mindestens 130 Grad Fahrenheit (54,4 Grad Celsius) klettern. Auf Schildern an örtlichen Wanderwegen wird dazu aufgerufen, auf Touren nach zehn Uhr morgens zu verzichten. Sogar in der Nacht werden allerdings Werte von mehr als 90 Grad Fahrenheit (32,2 Grad Celsius) erwartet.
Auch in anderen Nationalparks in besonders heissen Regionen der USA werden Wanderer gewarnt, die Gefahren durch Hitze nicht zu unterschätzen. Im Grand-Canyon-Nationalpark im Staat Arizona etwa raten die Behörden die Besucher, sich den grössten Teil des Tages von den Wegen im inneren Canyon fernzuhalten, wo es oft deutlich heisser ist als am Rand. Im Big-Bend-Nationalpark am Rio Grande im Westen von Texas, wo es 110 Grad Fahrenheit (43,3 Grad Celsius) heiss werden könnte, wird vor Wanderungen am Nachmittag gewarnt.
Was an Vorsichtsmassnahmen zu beachten sei, hänge vom jeweiligen Park und den darin befindlichen Landschaften ab, sagt Cynthia Hernandez, Sprecherin der Bundesbehörde National Park Service, die für alle Nationalparks in den USA zuständig ist. Zum Teil würden Wege gesperrt, wenn die Bedingungen zu gefährlich seien. Warnhinweise und Informationen zu Einschränkungen werden laut Hernandez auf den Websites der einzelnen Parks veröffentlicht.

Das empfiehlt der Bund hier, um die Hitze besser zu ertragen.
Allein in diesem Jahr sind Berichten zufolge in den Nationalparks der USA bereits mindestens vier Todesfälle im Zusammenhang mit extremer Hitze zu beklagen. Unter den Opfern war laut einer Pressemitteilung auch ein 65-jähriger Mann aus San Diego, der Anfang dieses Monats im Death Valley tot in seinem Auto aufgefunden wurde.
Die Verwaltung des Death-Valley-Nationalparks mahnt Besucher dazu, selbst Vorkehrungen für die eigene Sicherheit zu treffen und sich nicht darauf zu verlassen, dass im Zweifel Retter losgeschickt würden. Ranger würden zwar die Strassen innerhalb des Parks abfahren und könnten Autofahrer im Falle einer Panne unterstützen. Aber es gebe keine Garantie, dass abseits der Strassen vermissten Touristen rechtzeitig geholfen werde.
Wind macht es noch unerträglicher
Mehr als 1,1 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr das etwa 200 Kilometer westlich von Las Vegas gelegene Death Valley. Mit einer Gesamtfläche von 13’848 Quadratkilometern zählt die schroffe Landschaft zu den grössten Nationalparks des Landes. Etwa ein Fünftel der Besucher kommt in den heissen Monaten Juni, Juli und August. Viele sind versucht, das Gebiet auch nach den empfohlenen Sperrzeiten zu erkunden. Doch jegliche Bewegung kann die Hitze noch unerträglicher machen.
«Es fühlt sich wirklich so an, als wäre die Sonne durch deine Haut gegangen und bis in deine Knochen gelangt», sagt die Rangerin Nichole Andler. Andere berichten, der heisse Wind würde einem die Augen austrocknen. Gerade wenn eine Brise wehe, erwarte man ja eigentlich ein wenig Abkühlung, sagt die Touristin Alessia Dempster aus dem schottischen Edinburgh. «Aber es fühlt sich tatsächlich so an, als würde einem ein Föhn direkt ins Gesicht blasen.»
«Hitze tötet»
Das Death Valley liegt etwa 86 Meter unter dem Meeresspiegel, ist aber von hohen Bergen umgeben. Weil die Luft so trocken ist und es kaum Pflanzenbewuchs gibt, kann das Sonnenlicht die Oberfläche in besonderer Weise aufheizen. Felsen und Böden geben die Hitze wiederum ab. In den Tiefen des Tals staut sie sich dann.
An vielen Stellen im Nationalpark stehen Schilder mit Aufschriften wie «Hitze tötet» («heat kills») oder Warnungen vor «brutaler Sommersonne» («savage summer sun»).
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.