«Hau ab!»Demonstrantinnen stossen Störefried in Tram
Rund 200 Personen demonstrierten am Montagabend vor der Basler Staatsanwaltschaft gegen Gewalt an Frauen. Einzelne Männer versuchten die Gruppe zu stören: Sie hatten keine Chance.
- von
- jd
Ein Mann, der sich an der unbewilligten Demonstration störte, wurde ruhig gestellt. (Video: Leser-Reporter)
Am Montagabend versammelten sich rund 200 Frauen und einige Männer auf dem Theaterplatz in Basel, um gegen Gewalt an Frauen zu demonstrieren. Die unbewilligte Kundgebung zog kurz vor 19 Uhr via Waghof-Gefängnis zum Claraplatz. Laut «bzbasel» wurde die Gruppe von zwei Polizisten auf Velos und einem auf einem Motorrad begleitet.
Einem Flyer, der ausgehändigt wurde, waren die Anliegen der Demonstrantinnen zu entnehmen. Anlässlich dem offiziellen Tag gegen Gewalt an Frauen «nehmen wir uns ohne cis Männer die Strasse. Heute sind wir es, die an der Öffentlichkeit stehen, wir sind es, die gemeinsam laut, wütend und traurig sind.»
Wütend wurden auch vereinzelte Passanten, die die Demonstrantinnen versuchten zu stoppen: Ein Fussgänger habe die Frauen angeschrien, sie sollen verschwinden, wie Leser-Reporter berichten. Sofort habe sich eine Gruppe um den Mann formiert und habe ihn mit «Hau ab»-Rufen ruhig gestellt.
Vor dem Sitz der Basler Staatsanwaltschaft protestieren rund hundert Demonstranten gegen die Online-Fahndung nach Linksextremen.
(Video: Tamedia)
«Baut Wand aus Menschen»
Die «Hau ab»-Parole wird auf dem Flyer der Demonstrantinnen wie folgt erklärt: «Wenn du von Personen ausserhalb oder in der Demonstration angepöbelt, angefasst oder unangenehm behandelt wirst, kannst du ‹Hau ab› rufen.» Werden diese Worte ausgesprochen, sollen alle Teilnehmenden eine «Wand aus Menschen» bauen und in den Parolen-Gesang einsteigen.
Eine weitere Person, die sich an der Demonstration gestört habe, sei kurzerhand von den Frauen durch die offene Tür eines stehenden Trams gestossen worden. Ein Video zeigt die Aktion.
Die Aktion sorgte in der Innenstadt für Verspätungen des öffentlichen Verkehrs.