Diepoldsau SGDer Besitzer lebt nur 400 Meter entfernt
Das Holzpferd, das der plötzlich verstorbene Opa von Kimberly Kunz repariert hatte, ist bald zurück bei seinem Eigentümer. Dieser hatte bei 20 Minuten gelesen, dass er gesucht wird, und sich anschliessend bei der Familie gemeldet.

- von
- Leo Butie
Darum gehts
Die Familie eines verstorbenen Holzschnitzers aus Diepoldsau SG hat den Besitzer einer Figur gesucht.
Es handelt sich dabei um ein Karussellpferd aus Holz.
Der Holzschnitzer hatte die Ohren der Figur repariert.
Dank 20 Minuten konnte der Besitzer gefunden werden.
Der Familie Spirig aus Diepoldsau SG fällt ein Stein vom Herzen. «Wir sind sehr erleichtert, dass wir den Besitzer finden konnten», sagt Albert Spirig, der Sohn des verstorbenen gleichnamigen Holzschnitzers. 20 Minuten hatte darüber berichtet, wie die Familie nach dem unerwarteten Tod des Opas nach dem Besitzer eines Karussellpferds suchte. Der Holzschnitzer hatte die Ohren der Figur repariert. «Es wäre doch schade, wenn wir es wegwerfen müssen», so Enkelin Kimberly Kunz.
Der Gang an die Öffentlichkeit hat sich gelohnt. Der Besitzer hat bei 20 Minuten gelesen, dass er gesucht wird, und sich bei der Familie gemeldet. «Für uns ist es ein Happy End», sagt Spirig. Das Lustige: Der Besitzer, Peter Frei, wohnt nur 400 Meter entfernt von der Werkstatt des Holzschnitzers.
Dieser sagt: ««Ich habe das Pferd bereits vor drei Jahren abgegeben. Die Ohren waren schon lange beschädigt.» Das längst reparierte Rössli fand aber irgendwie nie den Weg zu ihm zurück. «Wir haben uns einfach immer verpasst», erklärt Frei. Er habe vom Tod des Holzschnitzers in der Zeitung erfahren und hatte vor, das Pferd zu holen. «Und dann las ich davon plötzlich in der ‹20 Minuten›», sagt der 72-Jährige. Er werde das Stück nun abholen und anschliessend durch einen Restaurator die Ohren bemalen lassen.
Ein leidenschaftlicher Holzschnitzer
Albert Spirig hatte über 30 Jahre lang leidenschaftlich Holzschnitzereien angefertigt und war im St. Galler Rheintal für seine Fähigkeiten bekannt. Wegen einer Krankheit musste er ins Spital eingeliefert werden. Ende September ist er dann laut Enkelin Kimberly Kunz unerwartet verstorben. «Kurz nachdem er eingeliefert worden war, hat er noch erwähnt, dass er ein repariertes Karussellpferd in der Werkstatt hat», so die 21-Jährige. Nach dem Tod geriet es dann eine Zeit lang in Vergessenheit.