Fasnacht findet uneingeschränkt statt - Kommt jetzt die ganze Schweiz nach Luzern zum Feiern?

Aktualisiert

Fasnacht findet uneingeschränkt stattKommt jetzt die ganze Schweiz nach Luzern zum Feiern?

Keine Zertifikate, kein Abstandhalten, keine Mengenbegrenzung, einzig die Masken dürfen bleiben: Die Fasnacht ist definitiv zurück in Luzern. Eine Stadt atmet auf und bereitet sich vor, wieder richtig Krach zu machen.

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Luzern
Jetzt ist es definitiv: Die Luzerner Fasnacht findet statt – und das uneingeschränkt! Die Freude ist riesig.

Luzern
Jetzt ist es definitiv: Die Luzerner Fasnacht findet statt – und das uneingeschränkt! Die Freude ist riesig.

20min/Gianni Walther
«Es ist schon etwas sehr Geiles», freut sich Reto Krummenacher, Tambourmajor der Musegg-Geischter Lozärn. 

«Es ist schon etwas sehr Geiles», freut sich Reto Krummenacher, Tambourmajor der Musegg-Geischter Lozärn. 

Musegg-Geischter Lozärn
Trotz knappem Zeitplan haben die Musegg-Geischter Lozärn für die kommenden Fasnachtstage bereits fast alles fertig geplant.

Trotz knappem Zeitplan haben die Musegg-Geischter Lozärn für die kommenden Fasnachtstage bereits fast alles fertig geplant.

Musegg-Geischter Lozärn

Darum gehts

Spätestens seit dem Entscheid des Bundesrats von heute Mittwoch ist es nun endlich Gewissheit. Die Fasnacht in Luzern findet statt – uneingeschränkt. Die Freude und Erleichterung sind in der ganzen Stadt spürbar. «Es ist schon etwas sehr Geiles», sagt Reto Krummenacher, Tambourmajor der Musegg-Geischter Luzern. «Letztes Jahr wurden wir schon recht früh ausgebremst. Dass es jetzt endlich losgeht, ist richtig gut.» Sonst würde im Jahr einfach etwas fehlen, schiebt er nach. Und da sie bereits vorher optimistisch waren, sei auch schon alles mehr oder weniger fertig geplant. Und: «Wir haben schon Glück in Luzern. Wir haben jetzt den ersten unkontrollierten Grossanlass in der Schweiz seit des Pandemiebeginns.» 

Der Entscheid des Bundesrats kam gerade noch rechtzeitig

«Der Bundesrat hat ein blauweisses Fasnachtsherz», freut sich auch Robert Marty, Präsident der Vereinigten Luzern. Der uneingeschränkten Fasnacht stehe jetzt nichts mehr im Wege. Er freut sich, dass das Monstercorso und das Chendermonschter stattfinden können. Auch der Guuggerbaum werde mit allem Drum und Dran aufgestellt. Der Entscheid des Bundesrats kam also gerade noch rechtzeitig. Nächsten Donnerstag geht es bereits los! Die Wagenbauer, Guuggenmusigen und andere Gruppen müssen nun schnellstens ihr Tourprogramm aus dem Boden stampfen.

Es war schwierig für alle Szenarien zu planen

«Wir haben jetzt innerhalb von zwei Wochen unser Fasnachtsprogramm zusammengestellt. Das war schon anspruchsvoll», sagt Jan Hufschmied, Präsident der Rüssgusler Ebikon. Es sei schwierig gewesen, für alle Szenarien zu planen. «Aber auch die Frage, können wir überhaupt ins Restaurant essen gehen, war nicht ganz klar zu beantworten.» Aber das sei jetzt alles egal. «Wir freuen uns einfach darauf und geben jetzt richtig Vollgas, ich glaube, jetzt freuen sich einfach alle auf das, was kommt.»

«Gibt keinen besseren Startschuss für die Luzerner Fasnacht», freut sich auch Sandro Brunner, Präsident der Schügumugger Emmen. Sie würden allerdings aktuell noch abwarten auf die offiziellen Stellungnahmen der zuständigen Behörden in Luzern. «Ich gehe aber schwer davon aus, dass man da guter Dinge ist. Und die Fasnacht normal durchgeführt werden kann. Die Freude ist riesig.» 

Auch Stadt und Kanton geben mit Freude und rasch grünes Licht 

Beim Kanton und der Stadt liefen die Telefone glühend heiss. Am frühen Mittwochnachmittag waren die Leitungen laufend besetzt. Kurz nach 15 Uhr kamen die erlösenden Mitteilungen des Kantons und der Stadt Luzern. Stadtrat Adrian Borgula teilte mit: «Wir freuen uns, dass nun trotz Corona die Luzerner Fasnacht möglich ist.» 

Die Stadt schreibt aber auch: «Das Virus ist noch da». Mitarbeitende der Stadt, wie zum Beispiel das Reinigungspersonal, würden daher mit FFP2-Masken ausgerüstet. «Da nun die staatlichen Schutzmassnahmen weitestgehend aufgehoben sind, Omikron aber nach wie vor zirkuliert, wird die individuelle Verantwortung umso wichtiger. Diese Verantwortung gilt es auch an der Fasnacht wahrzunehmen», meint der Gesundheitsdirektor Guido Graf in einer Medienmitteilung.

Kommt die ganze Schweiz nach Luzern?

Nach zwei Jahren ohne Fasnacht stellt sich die Frage, wie hoch der Andrang in Luzern sein wird. Bleiben die eingefleischten Fasnachtsfans vielleicht aus Vorsicht lieber zu Hause oder kommt jetzt die ganze Schweiz zum Feiern nach Luzern? «Wir hoffen, dass wir nicht überflutet werden», sagt Peti Federer, Mediensprecher vom Lozärner Fasnachtskomitee, zur «Luzerner Zeitung».

Robert Marty, Präsident der Vereinigten appelliert an die Menschen, dass nicht die ganze Schweiz nach Luzern kommen soll. «Die Luzerner Fasnacht soll primär für Luzernerinnen und Luzerner da sein», sagt er. Natürlich seien aber alle willkommen.

Respekt und Abstand

Nach den neusten Lockerungsmassnahmen von Bund und Kanton kann die Luzerner Fasnacht im gewohnten Rahmen stattfinden. Grossanlässe wie Umzüge, Tagwache und das Aufstellen von Guuggerbühnen sind möglich. Die Strassenfasnacht und die Beizenfasnacht finden ebenfalls praktisch ohne Einschränkungen statt. Trotzdem mahnte Borgula zur Vorsicht und Rücksicht, weil das Virus noch nach wie vor präsent ist: «Wir bitten die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, unserem Personal den nötigen Respekt entgegenzubringen und ihnen genügend Abstand zur Ausübung ihrer Tätigkeiten zu gewähren. 

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(roa)

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