Lauberhorn-Super-GKilde sprengt Schweizer Ski-Party – Rogentin und Odermatt auf dem Podest
Gleich zwei Schweizer sind beim Super-G in Wengen aufs Podest gefahren. Nur Aleksander Kilde war schneller als Stefan Rogentin und Marco Odermatt.
- von
- Sven Forster
- Adrian Hunziker
- Gaël Riesen
Eigentlich waren alle Augen vor dem Super-G in Wengen auf Topfavorit Marco Odermatt und Lauberhorn-Abschiedsfahrer Beat Feuz gerichtet. Doch ein anderer Schweizer sorgte am Freitag für Furore: Stefan Rogentin, der am Ende nur von einem Norweger geschlagen wurde, schnappt sich mit Platz zwei seinen ersten Weltcup-Podestplatz vor Odermatt.
Schon im ersten Abfahrtstraining liess der 28-Jährige mit der Bestzeit aufhorchen und auch beim Super-G in Wengen brillierte der Bündner. Kein Wunder: Wie er vor dem Rennen gegenüber 20 Minuten erklärte, ist der Super-G in Wengen schliesslich sein absoluter Favorit. «Es ist anders als bei den anderen Super-G», meinte Rogentin.
Starkes Team
Bis zur Fahrt von Aleksander Kilde sah es gar nach einem Doppelsieg aus. Rogentin führte das Rennen nämlich klar vor Topfavorit Marco Odermatt an, doch einmal mehr war es Kilde, der einen Schweizer Voll-Triumph in einem Speed-Rennen verhinderte. Der Norweger hatte am Ende einen Vorsprung von knapp drei Zehntel auf den zweiten Platz. Eine sehr starke Fahrt des Norwegers.
Trotz des norwegischen Sieges war die Freude der Schweizer Fans am Lauberhorn gigantisch. Denn neben den beiden Podestfahrern Rogentin und Odermatt klassierten sich mit Beat Feuz, Gino Caviezel, Loïc Meillard und Justin Murisier gleich noch vier weitere Schweizer in den Top 11 – ein fantastisches Ergebnis und ein starker Auftakt ins Schweizer Ski-Party-Wochenende am Lauberhorn.
Samstag gibts die Abfahrt
Rogentin meinte nach dem Rennen gegenüber SRF: «Ich bin voll und ganz zufrieden. Wengen ist mir schon immer gelegen. Kilde war einfach noch eine Rille besser als ich.» Marco Odermatt sagte: «Es war ein sehr schwieriges und langes Rennen, aber eine Super-Stimmung und ein gutes Resultat.»
Bereits am Samstag um 12.30 Uhr geht es weiter am Lauberhorn. Dann steht mit der Abfahrt die Königsdisziplin auf dem Programm. Der Schweizer Team-Auftritt beim Super-G lässt auf eine erfolgreiche Abfahrt hoffen.
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Wir bedanken uns für euer Interesse! Alle Informationen zu den Lauberhorn-Rennen findet ihr weiterhin auf 20 Minuten. Am Samstag steht dann die Abfahrt auf dem Programm.
Schweizer: sackstark
Stefan Rogentin ist die Überraschung des heutigen Rennens. Odermatt und Kilde – die beiden Favoriten – teilen sich mit ihm das Podest.
Auch sonst waren die Schweizer mit Feuz, Caviezel, Meillard, Murisier und Hintermann sehr stark heute.

Odermatt im Interview
«Jeden Tag ist wieder eine grosse Challenge. Ich bin sehr zufrieden, es war ein schwieriges Rennen. Oben war es nicht super, auch das Brüggli habe ich nicht so erwischt, wie ich das wollte. Ich konnte schon ein paar Podeste erfahren, ich freue mich heute aber auch vor allem für Rogentin. Er ist sonst im Training immer der schnellste. Dass es ihm heute für ein Podest gereicht hat (ein erstes Mal), gönne ich ihm sehr.»
Josef Ferstl (GER)
23. Platz 1:50.89 +3.05
Der letzte Fahrer der Top-30. Das heisst dann, das Rogentin und Odermatt sich wohl definitiv über ein Podestplatz freuen können.
Martin Cater (SLO)
26. Platz 1:51.87 +4.03
Dann geht das Rennen weiter mit dem Slowenen Cater bei starkem Wind im Startbereich. So verliert er schon im ersten Sektor 1,32 Sekunden. Auch weiter unten wird das nichts.

Innerhofer ist ok
Der Italiener scheint den Sturz überstanden zu haben. Das Netz hat ihn gut aufgefangen. Innerhofer fährt die Piste selbst runter.
Christof Innerhofer (ITA)
Noch ein Italiener. Dieser scheidet aber im zweiten Sektor aus, weil er stürzt im Canadian Corner. Nach dem Sturz verschwindet er von den Fernsehbildern.

Mattia Casse (ITA)
13. Platz 1:49.62 +1.78
Noch ein Italiener. Und der kann mit der Top-10 mitmischen – zumindest lange. Dann rutscht er etwas ab.
Guglielmo Bosca (ITA)
17. Platz 1:49.78 +1.94
Kein schlechtes Ergebnis für den 29-jährigen Italiener.
Trevor Philip (CAN)
23. Platz 1:51.16 +3.32
Kanada überzeugt heute nicht – auch Philip nicht.
NILS HINTERMANN
13. Platz 1:49.69 +1.85
Der vorletzte Schweizer in der Startliste überzeugt auch noch. Ein gutes Resultat für ihn.
Blaise Giezendanner (FRA)
10. 1:49.51 +1.67
Giesendanner schiebt Murisier aus der Top-10.
Die Fans machen Stimmung am Lauberhorn. Die Fahnen werden bei jedem Fahrer geschwenkt.

Gino Caviezel im Interview bei SRF
«Grundsätzlich war das ein gutes Resultat, vor allem für unsere Mannschaft. Aber ich habe vor allem oben auch Fehler gemacht. Ich hätte aber auch ausscheiden können. Am Abend stossen wir sicher auch noch auf Mauro (Caviezel) an. Sein Rücktritt tut mir sehr weh, ich gratuliere ihm. Und jetzt muss ich mich auch auf mich konzentrieren.»
Brodie Seger (CAN)
15. Platz 1:49.99 +2.15
Noch ein Kanadier. Viel besser als Thompson geht es aber auch Seger nicht.
Broderick Thompson (CAN)
18. Platz 1:50.90 +3.06
Keine Top-Leistung des Kanadiers. Im Ziel stürzt er sogar noch.
LOIC MEILLARD
9. Platz 1:49.50 +1.66
Ähnlich gut wie seine Teamkollegen. Das ist ein gutes Schweizer Ergebnis hier am Lauberhorn. Zwei Hundertstel schneller ist Meillard als Murisier.

Dominik Paris (ITA)
5. Platz 1:49.01 +1.17
Paris in Wengen: Sehr gut.
Nils Allegre (FRA)
9. Platz 1:49.55 +1.71
Der zweite Franzose nach Pinturault kann nicht auftrumpfen. Auch er sammelt im Vergleich zum überragenden Kilde Rückstand im Verlauf des Kurses.
Stefan Babinsky (AUT)
15. Platz 1:51.01 +3.17
Uff – das war nichts aus seiner Sicht. Auch, weil im oberen Bereich neu starker Wind weht.