Aus für Teenie-Club«Der Druck auf die Innenstadt steigt»
Mit dem Wankdorf-Club geht die grösste Teenager-Disco Berns zu. Wohin die Jugendlichen nun ziehen, ist offen. Die Probleme an den Brennpunkten Berns könnten zunehmen.
- von
- Adrian Müller

Trotz der Tanzdemo für ein offeneres Nachtleben geht das Clubsterben in Bern weiter: Am 1. September schliesst der Wankdorf-Club seine Türen.
Über 1 000 Teenager tobten sich jeweils an den Ü16-Schaumparties im Wankdorf-Club aus. Damit ist jetzt Schluss: Das vor allem bei unter 20-Jährigen beliebte Tanzlokal macht am 1. September zu (20 Minuten berichtete).
Damit seien die 14 bis 17-Jährigen in Bern vom Nachtleben praktisch ausgeschlossen, bedauert Alex Haller, stv. Leiter des Berner Jugendamtes. Die Folge: «Der Druck auf die Quartiere und die neuralgischen Punkte in der Innenstadt steigt». Besonders krachen lassen es die Teenager auf dem Vorplatz der Reitschule oder der grossen Schanze, wo sie etwa beim Club Mad Wall Street herumhängen. Minderjährige stehen dort vergebens an: «Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Partygänger ab 18 Jahren», betont Clubmanager Reto Bucher.
Teenager bringen zu wenig Umsatz: Das Problem kennt auch Francisco Droguett, Teamleiter des Gaskessels. «Jugendliche verlangen ein maximales Programm zu einem minimal Preis.» Dennoch plant er ab 2013 wieder eine fixe Partyreihe für Minderjährige zu etablieren. Dies liesse sich aber nur mit finanzieller Unterstützung der Stadt bewerkstelligen. Sein Anliegen stösst auf offene Ohren: «Wir wollen den Gaskessel als Institution stärken und mehr Angebote für die Teenager schaffen», sagt Haller.