Kanton UriDer erste Reisestau beginnt schon beim Termin im Passbüro
Mehr als einen Monat muss man im Kanton Uri auf einen Termin beim Passbüro warten. Auch in anderen Kantonen sind längere Wartezeiten angesagt. Grund ist die Reiselust nach Corona, das Aufschieben der Anträge und die neu gestalteten Papiere.
- von
- Sara Andrea Formentin
Darum gehts:
Im Kanton Uri beträgt die Wartezeit für einen Termin im Passbüro mehr als vier Wochen.
Die Nachfrage von Personen nach gültigen Reisepässen, die nach der Corona-Pandemie wieder reisen wollen, ist gross.
Ein weiterer Grund für die Nachfrage ist auch die Neuauflage der Ausweisdokumente.
Im Kanton Luzern ist die Situation etwas besser. In Bern sind die Wartezeiten hingegen deutlich kürzer.
In dringenden Fällen kann man aber auch einen provisorischen Pass beantragen.
Das Passbüro im Kanton Uri wird derzeit überflutet von Anfragen nach Pässen und Identitätskarten. «Aktuell ist mit einer Wartezeit von vier und mehr Wochen für das Buchen eines Termins für den Pass zu rechnen», teilte das Passbüro Uri mit.
Die längere Wartefrist ist in die Reiseplanung miteinzubeziehen
Der Zeitpunkt der Ausstellung von Pässen wäre aber nicht das Hauptproblem. «Es handelt sich hier darum, innert welcher Frist ein Termin für die Erfassung der Daten für die Reiseausweise gebucht werden kann», sagt Willy Lussmann, Leiter der Abteilung Passbüro, Patente und amtliche Publikationen. Lussmann glaubt, dass der Grund für die lange Warteliste auf die steigende Reiselust nach der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Aber nicht nur: «Die Erfahrung zeigt auch, dass die Anträge zahlreicher werden, wenn ein neuer Reisepass ausgestellt wird. Das Gleiche gilt für die neu eingeführte Identitätskarte.» Dasselbe bestätigt auch das Passbüro des Kantons Zug, wo es mindestens fünf Wochen dauert, bis ein Termin gebucht werden kann. «Dank der Aufstockung der personellen Ressourcen rechnen wir wieder mit einer Erholung der derzeitigen hohen Auslastung im Laufe des zweiten Quartals des Jahres», sagt Robin Furrer, Leiter des Zuger Ausweisbüros.
Der provisorische Pass wird nicht in allen Ländern akzeptiert
Im Kanton Luzern ist die Situation leicht entspannter: «Die Wartezeit beim Passbüro beträgt zwei bis drei Wochen», so Christian Bertschi, Mediensprecher der Luzerner Polizei. Bertschi empfiehlt eine frühzeitige Planung, falls man eine Reise in ein Land plant, in dem man einen Pass benötigt.
Wenn jemand aber aus gesundheitlichen oder familiären Gründen dringend reisen muss, kann er einen provisorischen Pass beantragen. Aber Achtung: «Dieser gilt für eine einmalige Reise, und es besteht eine Rückgabepflicht nach der Rückreise in die Schweiz. Der provisorische Pass wird ausserdem nicht in allen Ländern akzeptiert», so Bertschi weiter.
Hast du einen gültigen Reisepass?
Etienne Gugolz, Leiter des Pass- und Ausweisdienstes des Kantons Bern, rät davon ab, einen provisorischen Pass zu beantragen. «Dieser kostet mehr und generiert sowohl für die Kunden als auch für die kantonalen Passstellen einen zusätzlichen Aufwand», sagt Gugolz. Als Ausnahme gibt er dringende Fälle für das Ausstellen eines provisorischen Passes an.
Im Kanton Bern geht es laut Gugolz auch viel schneller, einen Termin beim Passbüro zu buchen: «In allen sieben Ausweiszentren werden in der Regel innerhalb von fünf Arbeitstagen Termine angeboten. Wir haben in den letzten Wochen in den Zentren viele zusätzliche Termine angeboten und die Öffnungszeiten verlängert.» Zuletzt weist Gugolz darauf hin, dass man einen Termin beim Passbüro direkt via Internet buchen kann, was das Verfahren weiter beschleunigt.
Bereits im letzten Jahr kam es etwa im Kanton Nidwalden nach der Corona-Pandemie zu langen Wartezeiten für neue Pässe. Hinzu kamen 2022 die vielen vor dem Krieg geflüchteten Ukrainer und Ukrainerinnen, die in der Schweiz den Schutzstatus S erhalten hatten. Auch sie mussten rasch entsprechende Ausweisdokumente beantragen. Und dafür war im Kanton Nidwalden ebenfalls das Passbüro zuständig.
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