Den Elchtest bestandenDer EVZ schafft eine Lücke
Zuerst das offensiv beste Team der Liga (Fribourg) und dann auch noch den Vorgänger als Tabellenführer (Kloten) gestoppt: Der EV Zug hat den Elchtest bestanden.
- von
- Marcel Allemann
Duell gegen die ehemaligen Kollegen: Der Neo-Zuger Sven Lindemann (l.) gegen Klotens Mark Bell.
Die zwei Siege vom Wochenende schaffen bereits eine Lücke von vier Punkten zwischen dem Leader und seinen ersten Verfolgern Davos und Kloten. Der EVZ schafft es also, die wegen des neuen Stadions entstandene Euphorie auf dem Eis weiter anzukurbeln. Und Trainer Doug Shedden scheint wild entschlossen, das absolute Maximum aus seinem Team herauszuholen. So wie bereits in der letzten Saison (dritter Rang nach der Qualifikation, Einzug in die Playoff-Halbfinals).
Seither ist die Mannschaft besser und vor allem breiter geworden. Die Zuzüge von Glen Metropolit, Corsin Casutt, Sven Lindemann und Fabian Sutter haben es möglich gemacht. «Wir verfügen mit Jussi Markkanen über einen starken Goalie und setzen vor ihm auf ein gutes Kollektiv», bringt es der neu von Kloten zu Zug gestossene Lindemann auf den Punkt und erklärt weiter: «Wir haben vier ausgeglichene Linien, die alle Tore schiessen können.»
Und das ist der Hauptunterschied zur letzten Saison. Damals war alles auf die Paradelinie mit Josh Holden, Damien Brunner und Fabian Schnyder ausgerichtet. Wenn einer aus diesem Trio einen schlechten Abend einzog oder sogar ausfiel, war der EVZ mit seinem Latein am Ende. Nun springen andere in die Bresche, wenn einer wie der derzeit kranke Brunner ausfällt. Es gibt noch Metropolit, Casutt, Lindemann. Und in ihrem Sog sind andere wie die Gebrüder Camichel erstarkt.
Kann der EVZ in dieser Saison gar Meister werden? Jein. Über einen möglichen Meister-Goalie und einen möglichen Meister-Sturm verfügen die Zentralschweizer zweifellos. Ihr Schwachpunkt bleibt jedoch – trotz des nun bestandenen Elchtests – die Defensive. Mit Rafael Diaz hat der EVZ nur einen überdurchschnittlichen Verteidiger. Das ist womöglich zu wenig für den zweiten Meistertitel der Klubgeschichte.