Schweizer Cup: Der FCZ wirft YB raus

Aktualisiert

Schweizer CupDer FCZ wirft YB raus

Der FC Zürich kann doch noch gewinnen. Im Achtelfinal des Schweizer Cup gewinnt der FCZ bei YB 3:1. Sion muss gegen Schaffhausen ums Weiterkommen zittern.

Der FC Zürich gewinnt das Duell in Bern 3:1 und zieht in den Viertel-Final ein. Doppel-Torschütze ist Kevin Bua, das entscheidende 2:1 schiesst Christian Schneuwly.

Als dem FCZ-Mittelfeldspieler Kevin Bua in der Nachspielzeit bei einem Einwurf der Ball aus den Händen rutschte und gleich wieder ins Seitenout flog, gab es von der Tribüne höhnisches Gelächter gegen den jungen Westschweizer. Bua konnte über das Missgeschick selbst lächeln. Er war zu diesem Zeitpunkt längst zum Matchwinner avanciert. Seine beiden Tore zum 1:0 (62.) und 3:1 (86.) sowie das Zuspiel auf Christian Schneuwly (83.) beim 2:1 bescherten dem FCZ nach sechs sieglosen Meisterschaftsspielen den ersten Dreier unter dem neuen Trainer Sami Hyypiä.

Die Zürcher waren nicht das bessere Team im zu zwei Dritteln leeren Stade de Suisse. Doch sie hatten, was ihnen in den letzten Wochen in der Super League eben auch gefehlt hatte: das nötige Wettkampfglück. In die erste grosse Druckphase der Young Boys, fiel ihr 1:0. YB-Keeper Yvon Mvogo leistete seine Mithilfe, indem er die misslungene Flanke von Bua in die weite Ecke fliegen liess. Und nachdem YB durch Alexander Gerndt (66.) ausgeglichen und dem zweiten Tor eher näher gestanden hatte, haben die Zürcher aus dem Nichts erneut zugeschlagen. Über Franck Etoundi und Bua kam der Ball zu Christian Schneuwly, der aus elf Metern ungehindert einschieben konnte. Das 3:1 durch Bua war nur noch Zugabe und ein letzter Tiefpunkt für YB-Torhüter Mvogo. Er liess sich aus spitzem Winkel bezwingen.

Der FCZ brauchte auch Glück an diesem Abend. Doch unverdient war sein Erfolg nicht. Nach 13 Gegentoren in sechs Meisterschaftsspielen unter Hyypiä verteidigte die Mannschaft bis auf eine Ausnahme exzellent. Für einmal schafften es die Zürcher, die Konzentration in der Defensive während 90 Minuten hoch zu halten. Dass Hyypiä diesmal die gleichen zehn Feldspieler auf den Platz schickte wie im letzten Meisterschaftsspiel, zahlte sich am Ende aus. Der Matchplan des Finnen war in Bern klar ersichtlich. Hinten gut stehen und über die Flanken schnell kontern. Das gelang ziemlich gut. Schon in der ersten Halbzeit hatten die Zürcher durch Christian Schneuwly die beste Chance, kurz nach der Pause traf Mario Gavranovic nur den Aussenpfosten.

Überzeit für Sion

Der FC Schaffhausen kann lange von einer Überraschung im Cup-Viertelfinal gegen Sion träumen. Erst ein Tor von Birama Ndoye in der 11. Minute der Verlängerung sorgt für den Sieg der Walliser.

Marko Bicvic hatte den Aussenseiter nach einer knappen Stunde in Führung gebracht. In der 63. und der 65. Minute schossen aber Edimilson Fernandes und Moussa Konaté die ersten beiden Treffer für den Titelverteidiger. Ein Viertelstunde vor Schluss glich Mirko Facchinetti aber nochmals aus. In der Verlängerung setzte sich der Oberklassige aber schliesslich durch.

Lugano und der zurückgenommene Penalty

Super-League-Aufsteiger Lugano qualifiziert sich nach anfänglicher Mühe sicher für die Cup-Viertelfinals. In Winterthur gewinnen die Tessiner 2:0. Die möglicherweise matchentscheidende Szene spielte sich nach 63 Minuten ab. Beim Stand von 1:0 für Lugano sah Schiedsrichter Nikolaj Hänni ein Foul im Strafraum am Winterthurer Stürmer Patrick Bengondo. Hänni erkannte auf Penalty, nahm aber den Entscheid zurück, nachdem ihn der Assistent auf ein Offside aufmerksam gemacht hatte. Kurze Zeit später fiel das 2:0 Matteo Tosetti.

Luganos Trainer Zdenek Zeman reagierte auf die jüngste Auswärtsniederlage in der Meisterschaft gegen Thun mit acht Wechseln in der Startformation. Nur Orlando Urbano, Jonathan Sabbatini und Antonini Culina hatten auch schon in Thun begonnen.

Im Spielerischen blieb der Effekt der Wechsel für die Ticinesi lange Zeit aus. In der ersten halben Stunde dominierte Winterthur eindeutig. Das Führungstor der Tessiner nach 35 Minuten kam ohne Ankündigung. Antoine Rey erzielte es nach 36 Minuten aus rund 20 Metern mit einem Nachschuss auf einen eigenen Schuss. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte legitimierte Zoran Josipovic die Führung der Gäste, indem er sich die zweite nennenswerte Chance Luganos erarbeitete.

Nach dem 2:0 gerieten die Luganesi in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr in Bedrängnis. 22 Jahre nach seinem dritten und letzten Cupsieg ist der FC Lugano nun wieder einmal nahe dabei, im Schweizer Cupwettbewerb etwas zu bewegen. Mit dem Erreichen der Viertelfinals hat die Mannschaft ein schönes Zwischenziel erreicht.

Aarau gewinnt Challenge-League-Duell

Challenge-League-Schlusslicht FC Aarau steht wie im Vorjahr im Cup-Viertelfinal. Die Aargauer kommen gegen das formstarke Le Mont zu einem 2:0-Heimsieg. Die entscheidende Szene ereignete sich schon in der 24. Minute, als Le Monts Aussenverteidiger Ciss wegen eines groben Fouls an Mobulu die Rote Karte sah. In der Folge resignierten die Waadtländer, die in der Challenge League seit vier Spielen ungeschlagen sind, schnell.

So hatte Aarau, das in der Meisterschaft seit drei Spielen auf einen Sieg wartet, leichtes Spiel. Nach einer sehenswerten Kombination über Martignoni und Lüscher schoss Radice in der 36. Minute das 1:0 aus kurzer Distanz. Nach dem Führungstor lief Aarau nie mehr in Gefahr, das Spiel noch zu verlieren. In Unterzahl kam Le Mont vor bloss 1828 Zuschauern zu keiner einzigen Ausgleichschance. Kurz vor dem Ende sorgte Spielmann nach einem Konter für das Schussresultat.

Young Boys - FC Zürich 1:3 (0:0)

10'010 Zuschauer. - SR Jaccottet.

Tore: 62. Bua 0:1. 65. Gerndt (Zakaria) 1:1. 83. Schneuwly (Bua) 1:2. 86. Bua 1:3.

Young Boys: Mvogo; Hadergjonaj, Wüthrich (87. Tabakovic), Vilotic, Benito; Steffen, Zakaria, Bertone, Sulejmani (31. Nuzzolo); Gerndt, Kubo.

FC Zürich: Favre (74. Brecher); Philippe Koch, Nef, Brunner (80. Djimsiti), Vinicius; Schneuwly, Cabral, Yapi, Bua; Gavranovic (90. Grgic), Etoundi.

Bemerkungen: Young Boys ohne Von Bergen, Hoarau und Seferi (alle verletzt) sowie Sutter, Afum und Gonzalez (alle nicht im Aufgebot), Zürich ohne Chermiti (gesperrt) sowie Chiumiento, Kecojevic, Schönbächler, Kukeli, Sarr und Kleiber (alle verletzt). 49. Pfostenschuss von Gavranovic.

Verwarnungen: 12. Hadergjonaj (Foul). 18. Cabral (Foul). 32. Nef und Benito (beide Unsportlichkeit). 84. Bertone (Foul).

Schaffhausen - Sion 2:3 (2:2, 0:0) n.V.

2497 Zuschauer. - SR Schärer.

Tore: 58. Bicvic (Freistoss) 1:0. 63. Fernandes (Follonier) 1:1. 67. Konaté (Fernandes) 1:2. 75. Mirko Facchinetti (Freistoss) 2:2. 100. Ndoye 2:3.

Sion: Vanins; Rüfli, Vanczak, Ziegler, Pa Modou (76. Lacroix); Ndoye, Salatic; Follonier, Fernandes, Carlitos (112. Karlen); Assifuah (59. Konaté).

Bemerkungen: Sion ohne Bia, Cicero, Kouassi, Mboyo und Zeman (alle verletzt). 16. Freistoss von Kuzmanovic (Schaffhausen) an die Latte. 85. Kopfballtor von Neitzke (Schaffhausen) wegen Offside aberkannt.

Winterthur - Lugano 0:2 (0:1)

3500 Zuschauer. - SR Hänni.

Tore: 35. Rey 0:1. 69. Tosetti (Sabbatini) 0:2.

Lugano: Valentini; Padalino, Djuric, Urbano, Jozinovic; Sabbatini, Milosavljevic (58. Piccinocchi), Rey, Tosetti; Josipovic (86. Susnjar), Culina (83. Veseli).

Bemerkungen: Lugano ohne Pusic und Bottani (beide verletzt). Lattenschuss: 85. Sabbatini. Pfostenschuss: 90. Susnjar.

Verwarnungen: 60. Padalino (Reklamieren), 81. Rey (Reklamieren), 90. Susnjar (Foul).

Aarau - Le Mont 2:0 (1:0)

1828 Zuschauer. - SR Schnyder.

Tore: 36. Radice 1:0. 89. Spielmann 2:0.

Bemerkung: 24. Rote Karte gegen Ciss (Le Mont) wegen Fouls. 87. Pfostenschuss von Spielmann (Aarau). (si)

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