Sikorsky Black HawkDer fliegende Panzer der US-Streitkräfte
Seit über 30 Jahren setzen die USA und 21 weitere Länder auf den Sikorsky UH-60. Das kann der Mehrzweck-Helikopter.
- von
- jcg
Die Geschichte des Black-Hawk-Helikopters beginnt 1972. Am Ende des Vietnamkriegs suchte die US-Armee einen modernen und zuverlässigen Kampfhelikopter, der für schwere Lasten und eine lange Einsatzdauer geeignet war. Der Hersteller Sikorsky entschied den Wettbewerb mit dem UH-60 für sich und so wurde der Black Hawk genannte Mehrzweckhelikopter 1979 bei der US Army in Dienst gestellt.
Bei der Konstruktion des zweimotorigen Black Hawk wurde ein Hauptaugenmerk auf die Robustheit gelegt. Praktisch alle Komponenten inklusive der Rotoren sind so konstruiert, dass sie einem moderaten Beschuss aus 23-mm-Kanonen soweit trotzen können, dass der Helikopter flugfähig bleibt.
Luftbetankung möglich
Dennoch sind auch Black Hawks nicht immun gegen Abschüsse. Zum bekanntesten Verlust eines Black Hawks kam es im Oktober 1993 in der Schlacht von Mogadischu. Der Abschuss des Helis durch eine Panzerabwehrgranate wurde später im Film «Black Hawk Down» von 2001 thematisiert.
Der UH-60 kann elf voll ausgerüstete Soldaten transportieren. Diverse Varianten verfügen über eine Betankungssonde, die ein Auftanken in der Luft ermöglicht.
Vielfältige Bewaffnung
Vom UH-60 gibt es dutzende Varianten für die Land-, Luft- und Seestreitkräfte, wobei die Marine-Versionen Seahawk genannt werden. Die Möglichkeiten zur Bewaffnung der verschiedenen Varianten sind vielfältig. Verschiedene Maschinengewehre können montiert werden, darunter M134-Gatling-Miniguns, 12,3-mm-Maschinengewehre sowie 30-mm-Maschinekanonen vom Typ M230.
Daneben können diverse Raketen abgeschossen werden, so ungelenkte Luft-Boden-Rakete vom Typ Hydra, Hellfire-Panzerabwehr-Raketen und Stinger-Luftabwehrraketen. Zur Selbstverteidigung können die Helikopter mit Infrarot-Täuschkörpern, sogenannten Flares, ausgerüstet werden, um Lenkwaffen abzuwehren. Eine Spezialvariante mit der Bezeichnung Quick Fix ist für die elektronische Kampfführung mit verschiedenen Störsendern ausgerüstet.
Weltweit begehrt
Der Black Hawk wird inzwischen in 21 Ländern eingesetzt, darunter Brasilien, Australien, Japan, Spanien und Schweden. In Israel wurde der Black Hawk (schwarzer Falke) in Yanshuf (Nachteule) umgetauft. Auch das österreichische Bundesheer vertraut auf den Black Hawk. Dort sind neun davon im Einsatz.
Doch nicht nur bei den Streitkräften kommt der Sikorsky-Helikopter zum Einsatz. In der Variante Firehawk wird er in den USA zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt. Dann ist er mit einem 3800 Liter fassenden Wassertank ausgerüstet.
Eine der prominentesten Varianten ist der sogenannte White Hawk. Er wird vom US Marine Corps für den Transport von VIPs eingesetzt. Auch der US-Präsident nutzt ab und zu einen White Hawk. Ist er an Bord, trägt der Heli die Bezeichnung Marine One. Insgesamt wurden bisher rund 4000 Black-Hawk-Helikopter gebaut.
Stealth-Variante
Seit der Liquidierung des Terrorfürsten Osama Bin Laden im Mai 2011 wird über eine Stealth-Variante des Black Hawks spekuliert. Einer der zwei eingesetzten Helikopter war am Einsatzort abgestürzt. Auf Bildern des Wracks sind verschiedene bisher nicht dokumentierte Modifikationen auszumachen, die auf den Einsatz von Tarnkappentechnik hindeuten könnten.
Seit der Liquidierung des Terrorfürsten Osama Bin Laden im Mai 2011 wird über eine Stealth-Variante des Black Hawks spekuliert. Einer der zwei eingesetzten Helikopter war am Einsatzort abgestürzt. Auf Bildern des Wracks sind verschiedene bisher nicht dokumentierte Modifikationen auszumachen, die auf den Einsatz von Tarnkappentechnik hindeuten könnten.
Black Hawks in Diensten der kalifornischen Nationalgarde. (Video: Youtube/barkerbox)