Nahe 20-Grad-GrenzeDer «Guggiföhn» kündigt den Frühling an
Mit fast 180 Stundenkilometern hat der Südostwind in der Nacht auf Montag in den Föhngebieten der Schweiz geblasen – ein stürmischer Frühlingsbote.

Die Südföhnlage hält noch bis am Dienstagabend an und bringt weiten Teilen der Schweiz Temperaturen nahe der 20-Grad-Grenze (im Bild: Der Urnersee und das Ufer von Brunnen SZ während eines Föhnsturms).
Auf dem Lauberhorn hat die Messstation von MeteoGroup Schweiz «Orkanböen von bis zu 178 Stundenkilometer» registriert. Verantwortlich für den Spitzenwert ist ein lokales Phänomen, genannt «Guggiföhn». Der «Guggiföhn» ist ein lokaler Wind, der «vom Jungfraujoch in einem schmalen Kanal herunterstürzt» und schliesslich über dem Lauterbrunnental abhebt. Auch in den Föhntälern gab es kräftige Windböen: In Meiringen wurden 91 Stundenkilometer gemessen, in Brülisau AI erreichten die Böen 113 Stundenkilometer.
Die Südföhnlage halte noch bis am Dienstagabend an und bringe der Schweiz die ersten Frühlingsgefühle mit Höchsttemperaturen nahe der 20-Grad-Grenze.
Zwar muss sich die Südschweiz vorerst noch mit Regen und Schnee abfinden, doch dank Hochdruckeinfluss ab Mittwoch hellt sich das Wetter auch da auf. «Dann wird es in der ganzen Schweiz mit viel Sonnenschein frühlingshaft warm», verspricht MeteoGroup. Genf darf mit 15 Grad rechnen, Chur und Luzern mit 16, Bern, Basel und Zürich mit 17 und in Sitten oder Lugano werden 19 Grad erwartet.
Zum kalendarischen Frühlingsanfang wirds kalt
Lange hält es die Wärme allerdings nicht aus: Am Wochenende bringen kalte Nordwinde pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn im Flachland wieder Temperaturen um die 10 Grad.
«Nach den derzeitigen Prognosen bringen kalte Nordwinde in den Alpen sogar nochmals etwas Schnee», sagt Daniel Köbele, Meteorologe bei MeteoGroup. «Auch im Flachland werden Höchsttemperaturen um oder über 10 Grad dann kaum mehr möglich sein.» (sda)
Rauchschwalben gesichtet
Erste Sommerboten sind offensichtlich in der Schweiz eingetroffen. Wie der Schweizer Vogelschutz/Bird Life Schweiz am Montag meldete, sind im Land die ersten Rauchschwalben gesichtet worden, noch vor dem meteorologischen Frühlingsanfang.
Die meisten Schwalben werden aber erst in den kommenden Wochen erwartet. Die nur etwa 20 Gramm leichten Vögel ziehen bis zu 9000 Kilometer weit, um aus ihren Winterquartieren in Afrika in die Brutgebiete hierzulande zu gelangen. Sie nisten in offenen Ställen und Scheunen und bauen ihre Nester mit Lehm.
Der Vogelschutz lädt Kinder und Erwachsene ein, den Vogelzug zu beobachten und Sichtungen von Zugvögeln in eine interaktive Karte im Internet einzutragen. Ziel des europäisch-afrikanischen Projekts mit dem Titel «Spring Alive» ist es, Daten zu sammeln, die Neugier am Vogelzug zu wecken und für den Schutz von Vögeln zu sensibilisieren.
Gemeldet werden können insgesamt fünf Zugvogelarten: Neben der Rauchschwalbe sind es Mauersegler, Weissstorch Bienenfresser und Kuckuck.(SDA)