Andy SchmidDer «Handball-Gott» ist endlich an der EM dabei
Andy Schmid will mit dem Schweizer Nationalteam an der Europameisterschaft brillieren.
- von
- Roland Jauch
Ola Lindgren, mehrfacher Weltmeister mit Schweden und nachher Trainer in Deutschland, nannte ihn respektvoll «Franz Beckenbauer des Handballs». Stefan Kretzschmar, der tätowierte Linksaussen mit eigener Biographie und Vergangenheit als Freund der Schwimmerin Franzi van Almsick, spricht vom «Handball-Gott». Beide meinen Andy Schmid.
Der Schweizer in den Diensten der Rhein-Neckar Löwen war in der Bundesliga, der besten Liga der Welt, fünfmal bester Spieler. «Ich spielte regelmässig Champions League oder sonst im Europacup, aber immer dann, wenn die Nationalteams sich zu einer EM oder WM trafen, sass ich auf den Malediven oder sonstwo am Strand», sagt der 36-jährige Regisseur.
Vertrag bis 2022
Wenn nun aber heute Donnerstag in Göteborg die EM losgeht, ist Schmid mit den Schweizern dabei. 14 Jahre dauerte der Unterbruch. «Ich bin dankbar, dass ich das miterleben darf», sagt Schmid. Bis 2022 läuft sein Vertrag noch in Deutschland, dann wird er seine Karriere beenden und sich wohl in der Schweiz weiter mit Handball beschäftigen, aber nicht als Spieler.
In Schweden hätte er sich durchaus einen anderen Startgegner gewünscht als die Schweden selbst. Denn in jener Mannschaft spielen vier Vereinskollegen der Löwen, und auch der Trainer Kristjan Andrésson ist seit einem halben Jahr Schmids Clubtrainer.
Neun Schweizer Söldner
Neun Schweizer spielen im Ausland, eine Entwicklung, die Schmid stets gefordert hat. «Wenn ich jetzt unsere Verteidigung anschaue, dann stehen da Männer, die etwas darstellen. Früher fragten uns die Leute, ob wir die Nachwuchs-Auswahl sind.» Es seien damals schon einige «Büebli» dabei gewesen.