St. Margrethen SG«Der Hund einer Freundin ist tot, meiner kämpft um sein Leben»
In St. Margrethen SG gehen mehrere Meldungen wegen präparierter Köder ein. Ein Hund ist an den Folgen gestorben, ein weiterer musste zwei Tage in die Tierklinik.
- von
- Ammar Jusufi
Darum gehts
In St. Margrethen SG sind mehrere Meldungen wegen präparierter Köder eingegangen.
Die Gemeinde und die Kantonspolizei St. Gallen warnen Hundehalterinnen und Hundehalter.
Ein Hund musste deswegen zwei Tage in einer Tierklinik verbringen.
Ein weiterer Hund ist an den Folgen der Verletzungen gestorben.
Eine Hundebesitzerin aus St. Margrethen SG steht unter Schock. Am Wochenende wollte sie eigentlich nur mit ihrem Hund Gassi gehen. Der Spaziergang endete aber für ihren Hund «Joker» in einem zweitägigen Aufenthalt in einer Tierklinik. Der Hund einer guten Freundin, die auch dabei war, ist an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Der Grund: mit Reissnägeln präpariertes Fleisch.
Die Hundebesitzerin ging wie gewöhnlich mit ihrem Hund in einem Wald in St. Margrethen spazieren. Da liess sie ihn von der Leine, damit er etwas herumtoben konnte. «Plötzlich sah ich, wie Joker und der Hund meiner Freundin etwas assen, und eilte hin», sagt sie. Sie schaffte es gerade noch, einige Stücke der Wurst aus Jokers Mund zu holen.
Joker wäre beinahe gestorben
Am Abend bemerkte sie, dass es Joker nicht gut ging, denn er bewegte sich kaum. Sie brachte ihn notfallmässig in eine Kleintierklinik, wo er dann zwei Tage lang verweilte. Eine Tierarztrechnung, die 20 Minuten vorliegt, bestätigt den stationären Aufenthalt von Joker in einer österreichischen Tierklinik. «An diesem Tag wäre Joker beinahe gestorben», sagt die Besitzerin.
«Ein Hund ist schon über dem Berg, der andere kämpft noch um sein Leben», schreibt die Betroffene unter einem Facebook-Beitrag. Sie ist nicht die Einzige, der die Köder in St. Margrethen SG aufgefallen sind. Die Hundeschule «Hundsport Rhein» warnt Hündeler mit Fotos von präparierten Würsten. «Passt auf eure Vierbeiner auf», schreiben sie. Der Post wird beinahe 1000 Mal geteilt und stösst auf wütende Reaktionen.
Polizei und Gemeinde sind informiert
Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigt auf Anfrage eine eingegangene Meldung wegen der Köder. «Wir nehmen das ernst und machen die nötigen Abklärungen», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher Kapo SG. Die Polizei habe die Köder sichergestellt und sei dran, weitere Meldungen aus der Umgebung zu verifizieren. Über den Vorfall vom Samstag hat die Polizei keine genauere Kenntnis. «Ich kann nicht sagen, ob es sich um dieselbe Person handelt», so Krüsi weiter.
Die Gemeinde St. Margrethen warnt die Bevölkerung ebenfalls. «Wir haben überall Flyer aufgehängt, um Hundehalterinnen und Hundehalter in der Umgebung zu sensibilisieren», sagt Arnold Keller, Tierschutzbeauftragter der Gemeinde. Man arbeite eng mit der Polizei zusammen und tätige weitere Abklärungen. Mehr könne man im Moment nicht sagen. «Es ist aber nicht nur St. Margrethen betroffen, sondern auch anliegende Gemeinden», so Keller.
Lässt du deinen Hund frei rumlaufen?
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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