Chevrolet Corvair 95 Rampside Der innovativste Pickup seiner Zeit
Mit dem Pickup Chevrolet Corvair 95 Rampside stellte General Motors anfangs der 1960er einen innovativen Lastenträger vor, der sich trotzdem nicht durchsetzen konnte.
- von
- Bruno von Rotz
Haben Sie nicht auch schon davon geträumt, mit dem Rasenmäher oder dem schweren E-Bike direkt ins Auto auf die Ladefläche fahren zu können? Chevrolet hatte Gehör für derartige Wünsche und brachte 1961 den Corvair 95 Rampside auf den Markt.
Der überraschende Corvair
Als General Motors am 2. Oktober 1959 den Chevrolet Corvair als Limousine präsentierte, entpuppte sich die Konstruktion als sehr unamerikanisch. Der Motor war im Heck angeordnet, die Räder rundum einzeln aufgehängt. Beim Antriebsaggregat handelte es sich nicht um einen der bewährten Reihen-Sechszylinder oder ein V8-Motoren, sondern um einen komplett neu entwickelten luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor.
Verpackt war die Technik in eine elegante, selbsttragende Karosserie ohne Flossen und das übliche Chrombrimborium.
Von der Limousine zum Transporter
Im Herbst 1960 wurde der Corvair Greenbrier vorgestellt, von den Beobachtern damals als wichtigste Neuerung im Chevrolet-Bauprogramm beschrieben. Als Frontlenkerbus verfügte der Greenbrier über einen auf 241 cm (95 Inch) verkürzten Radstand und war insgesamt 456 cm lang, 178 cm breit und 174 cm hoch. Rechts und hinten gab es Doppeltüren für einen einfachen Zugang. Als Nutzlast wurden eindrückliche 725 kg angegeben. Bis neun Personen konnten auf drei Sitzreihen mitgeführt werden, ohne die hinteren beiden Sitzbänke standen 4,9 Kubikmeter Stauraum zur Verfügung. Die Technik stammte fast komplett von der Corvair-Limousine, als Motor wurde allerdings nur die schwächere Version mit 81 SAE-PS angeboten.
Parallel zum personenwagenähnlichen Greenbrier brachte die Nutzfahrzeugsparte von Chevrolet aber auch noch einen Transport-Van namens Corvan und einen Pickup namens Corvair 95 Rampside heraus. Der Pickup hatte seinen Namen von der herunterklappbaren seitlichen Rampe, die ein leichtes Beladen und Hochfahren auf den tiefliegenden mittleren Teil des Laderaums erlaubte. Die Neigung der Rampe betrug dabei nur 22 Grad und sie wies eine Belastbarkeit von über 450 kg auf. Bezüglich Styling, Konstruktionsdetails und Nutzlast (über 860 kg) liess der Rampside die Konkurrenz hinter sich.
Im ersten Jahr wurden fast 11’000 Exemplare des Rampside ausgeliefert, doch schon im Folgejahr gingen die Verkäufe auf knapp über 4000 Stück zurück und dies, obschon GM viel Überzeugungsarbeit für Corvan und Rampside leistete. So liess man etwa einen Corvan mit einem Magneten hochheben und fallen, um die robuste Natur zu beweisen. Oder man liess einen 550 kg schweren Jungelefanten in den Rampside steigen.
Nicht erfolgreich genug
Nur vier Jahre lang wurde der Rampside gebaut, die Verkaufszahlen liessen keine andere Wahl als den Produktionsstopp. Trotz seiner fortschrittlichen Konstruktion wies der Pickup eben auch Nachteile auf, so etwa den gestuften Ladeboden und das für einen Pickup-Truck ungewöhnliche Design. Gleichzeitig schadeten negative Presseberichte über die Verkehrssicherheit der Corvair-Limousine dem Ruf des Rampside.
Nach Europa gelangte kaum ein Exemplar des Rampside, der auf den Fotos abgebildete orange Wagen ist daher eine absolute Rarität.
Weitere Informationen und viele Bilder zum Chevrolet Corvair 95 Rampside gibt es auf www.zwischengas.com.
Zwischengas.com ist die umfangreichste Online-Plattform zu den Themen Oldtimer, Youngtimer und historischer Rennsport und wird von Enthusiasten mit Benzin im Blut täglich mit neuen Artikeln, Bildern und historischen Dokumenten ergänzt.
erfahrung
15.02.2021, 00:44
ich kauf nie wieder ein E mobil
Kongo69
14.02.2021, 23:56
Nie mehr ein Verbrenner.
Euronorm 7
14.02.2021, 23:50
Bereits Ende 2021 will die EU-Kommission ehrgeizige neue Schadstoff-Grenzwerte in einer Abgasnorm Euro 7 für Autos vorschlagen. Sie sollen 2025 in Kraft treten. "Die Kommission will vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr. Das ist technisch unmöglich und das wissen auch alle", kritisierte der Branchenverband VDA. Damit kämen die geplanten Verschärfungen einem Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren gleich. Genial 😀👍 Bye Bye Verbrenner 😀