KriseDer Iran zeigt sich bereit zu Gesprächen
Der iranische Präsident ist gewillt, mit den USA zu verhandeln – sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
- von
- roy

Der Iran und die USA stecken in einer schweren Krise: Der iranische Präsident Hassan Rohani bei einem Treffen im Nordosten des Landes. (14. Juli 2019)
Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich bereit erklärt, umgehend mit den USA zu verhandeln – und befeuert damit Gerüchte um Vorbereitungen eines Treffens. «Für Verhandlungen sind wir immer bereit, auch diese Stunde, sogar jetzt gleich», sagte er am Sonntag.
Rohani stellte laut seinem Webportal allerdings erneut Bedingungen: Vorher müssten die Amerikaner zur Vernunft kommen, den Druck beenden und die Sanktionen gegen den Iran aufheben.
Rohanis Äusserung kommt zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt: Am Sonntag traf der iranische Aussenminister Mohammed Jawad Sarif in New York ein. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wird Sarif am Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO eine Rede halten. In Teheran kursieren Gerüchte, Sarif wolle in New York am Rande der UNO-Vollversammlung eventuell ein Treffen im September mit der amerikanischen Seite vorbereiten. Diese Gerüchte wurden durch Rohanis Äusserungen befeuert.
«Nur Treffen geplant»
Nach dem Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 und der Verhängung neuer Sanktionen gegen den Iran stecken die beiden Erzfeinde in einem erneuten Konflikt. Der Abschuss einer US-Drohne durch die iranischen Revolutionsgarden am Persischen Golf vergangenen Monat hat die Spannungen verschärft. Die USA wollen durch Verhandlungen mit dem Iran einen neuen Atomdeal ausarbeiten, bislang ist dies allerdings an dessen Bedingungen gescheitert.
Die USA veröffentlicht ein Video um die angebliche Schuld des Irans am Anschlag auf zwei Öltanker zu belegen. Teheran weist die Vorwürfe zurück. (Video: Tamedia)
Sarif wollte einen Kontakt mit der amerikanischen Seite weder bestätigen noch dementieren. «Derzeit sind nur Treffen im Rahmen der UNO geplant», sagte Sarif iranischen Reportern nach seiner Ankunft in New York. (roy/sda)