Sixpack-BlogDer ist doch krank!
Stefan ist seit zwei Wochen angeschlagen. Alles halb so schlimm, würde ihn nicht noch eine weitere, viel gefährlichere Schwäche plagen: seine Ungeduld.
- von
- sry
Die Wochen nach dem Trainingslager haben suboptimal begonnen. Schon seit über zwei Wochen schwächt mich was, wohl ein Virus, erst Halsweh, dann Heiserkeit, noch etwas später und schön lang ein subtiler Reizhusten, der sich vor allem nachts meldet, wenn du eigentlich schlafen sollst. Mittlerweile machen die Erreger im Untergeschoss Party. Die weiteren Einzelheiten erspare ich Ihnen.
Wegen Pfingsten und Auffahrt hatte ich in den ersten beiden Wochen je nur einmal Krafttraining mit Personal Trainer. Ich allein an der Maschine? Keine so gute Idee. Freeletics? Vergiss es. Ist wirklich super, wenn du einen Betreuer an deiner Seite hast – in meinem Fall unerlässlich. Als altes Gschtabi mit Rücken- und anderen Schäden müssen Irrsinn und ich grausam aufpassen, dass wir nicht irgendwo irgendwie blöd reinlaufen. Body Pump zum Beispiel: Ist noch spassig, wird bei mir aber auch schnell ziemlich spastisch, also aufgepasst.
Vergangenen und diesen Mittwoch hätte ich bereits um 7 Uhr Body Pump gehabt, aber nach durchwachten Nächten war jeweils schnell klar, dass ich höchstens arbeiten gehe, was wiederum darum geht, weil ich ein neues Wundermittel entdeckt habe (danke, Evelyn, für den Tipp): Umckaloabo, ein kräftiges südafrikanisches Kraut, das wenigstens diesen verdammten Husten endlich besiegt hat.
Spätestens seit Pfingsten also plagt mich das schlechte Gewissen, weil ich mich immer wieder schonen muss. Dabei sollte ich nun wirklich richtig hart trainieren. Okay, ins Krafttraining gehe ich ja weiterhin. Aber die Ausdauer-Einheiten vermisse ich wahnsinnig.
Fühle ich mich abends noch stark genug, setze ich mich also manchmal noch auf meine neue Spinning-Maschine, freundlicherweise von Galaxus zur Verfügung gestellt. Aus Zeitgründen meist 30 Minuten hochintensives Intervall-Training, wie beim grossen Indoor-Cycling-Instruktor Hiday («PUSH! PUSH! PUSH! FASTER! FASTER!») gelernt. 146er-Puls im Schnitt, immer wieder voll Rohr aus dem Sattel angreifen, immer wieder auf 160, 170 Herzschläge hoch, nie langsamer als einen 90er kurbeln. Bis zum dreiminütigen Schluss-Sprint wenigstens, den du so streng einstellst, dass noch knapp 60, 70 Umdrehungen drin liegen.
Und danach? Danach ein heisses Sprudelbad mit anschliessendem Dehnen. Awww, eine Wohltat.
Aber zu früh! Zu früh gefreut! Zu früh, weil ich ja immer noch angeschlagen bin. Wahrscheinlich hängen die Erreger deshalb immer noch in meinen Innereien ab. Alter Anfängerfehler, trainiere nie angeschlagen. Eigentlich weisst du es ganz genau. Aber irgendwann wird die Ungeduld einfach zu gross. Gell, Irrsinn. Also besser wieder schonen, Spinning vorerst gestrichen, Body Pump auch. Wenn mir die Ungeduld nur nicht wieder einen Streich spielt!
Nächste Woche muss ich wirklich wieder richtig ran, sonst werden die letzten zweieinhalb Monate spannender, als mir eigentlich lieb ist. Und dringend muss ich auch die Achselhaare rasieren, fast hätte ich es wieder vergessen. Nur etwas gehe ich ganz langsam an: Body Pump.
Sally und der Osterhase lassen grüssen.
So long,
Ihr Käpt'n Irrsinn