TeilzeitarbeitVäter sollen mehr arbeiten als Mütter – so sehen es nach wie vor viele
Eine Studie untersucht die Einstellungen zur Teilzeitarbeit. Die Befragten beider Geschlechter fanden, dass Väter mehr arbeiten sollten als Mütter.
- von
- Reto Bollmann
Darum gehts
Eine Studie untersucht die Einstellungen zur Teilzeitarbeit.
Das Modell, in dem Familienväter ein grösseres Arbeitspensum übernehmen als die Mütter, ist noch immer beliebt.
Die politische Einstellung der Befragten bestimmt zu einem Teil, wie sie der Arbeitsteilung zwischen Vätern und Mütter gegenüberstehen.
Das Forschungsinstitut Sotomo hat im Rahmen einer neuen Studie mehr als 2000 Personen befragt, wie sie zur Teilzeitarbeit stehen. Zudem ging es ums ideale Arbeitspensum sowie die bevorzugte Arbeitsaufteilung für Familienväter und -mütter. Wie sich herausstellt, bevorzugt ein grosser Teil noch immer ein Modell, in dem der Vater mehr arbeitet als die Mutter.
Unter den befragten Müttern und Vätern mit betreuungspflichtigen Kindern lag das durchschnittliche Arbeitspensum bei 55 respektive 91 Prozent. Jedoch sind sich Frauen und Männer einig, dass das ideale Arbeitspensum von Vätern mit schulpflichtigen Kindern bei 80 Prozent liegt.
Väter sollen mehr arbeiten als Mütter
Das Familienmodell, in dem der Mann als Haupternährer fungiert, scheint zudem immer noch beliebt zu sein, denn beide Geschlechter sind sich in der Studie einig, dass Väter mehr arbeiten sollten als Mütter. Beim idealen Erwerbspensum gehen die Meinungen etwas auseinander: Frauen erachten ein Pensum von 60 Prozent als ideal für Mütter mit schulpflichtigen Kindern, Männer hingegen eines von 50 Prozent. Mütter von Kleinkindern sollten nach der Meinung der weiblichen Befragten 50 Prozent arbeiten, die männlichen Befragten empfinden ein Pensum von 45 Prozent als ausreichend.
Wie sollte die Arbeitsaufteilung unter Eltern sein?
Die Autoren der Studie schreiben, dass jene Personen, die über einen Hochschulabschluss verfügen, jünger sind und politisch eher links stehen, dazu tendieren, eine gleichmässigere Aufteilung der Erwerbsarbeit zwischen Vätern und Müttern zu bevorzugen, wie SRF schreibt.
Linke arbeiten nicht weniger als Rechte
Zudem ergab die Studie, dass Eltern und Paare, die linken Parteien nahestehen, nicht weniger arbeiten als jene, die der SVP nahestehen. Für den Fall, dass sie finanziell ausgesorgt hätten, gaben zudem der SVP nahestehende Personen mit 56 Prozent das tiefste Wunschpensum an. Anhängerinnen und Anhänger aller politischen Lager wollten jedoch etwa drei Tage pro Woche arbeiten, wenn Geld keine Rolle spielen würde.
Die Studienautorinnen und -autoren sehen ein deutliches Spannungsfeld bei den Befragten. So sind mehr als 66 Prozent der Befragten der Meinung, «dass wir in der Schweiz eigentlich zu viel arbeiten». Gleichzeitig fand eine Mehrheit, dass wegen des Fachkräftemangels eigentlich mehr gearbeitet werden müsste. Des Weiteren unterstützten etwa zwei Drittel der Befragten eine Verkürzung der regulären Arbeitswoche auf drei Arbeitstage.
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