KarrierestartDer Master hat die Nase vorne!
Der Master ist in aller Munde und heute gefragter denn je. Doch was macht den Unterschied vom Bachelor zum Master aus und wie steht es um die beruflichen Perspektiven?
- von
- Ruedi Bomatter
Mit dem Bologna-Abkommen wurde ein Anlauf genommen, die akademischen Abschlüsse innerhalb der europäischen Länder zu vereinheitlichen. Seither haben die meisten Hochschulen und Universitäten ihre Studienprogramme und die Ausbildungsdauer angepasst. Bereits nach einer Studienzeit von sechs bis sieben Semestern lässt sich mit dem Bachelor ein erster akademischer Grad erreichen. «Wenn sich nach dem Erwerb eines Bachelor-Grades die Frage stellt, ob Job oder Master-Abschluss, dann sollte man unbedingt den Master anstreben», sagt Karriereberater und Personalvermittler Dr. Urs J. Zgraggen. Zwar zeigt die Praxis, dass man auch mit einem Bachelor erfolgreich sein kann. Ob ein Bachelor für den Berufseinstieg genügt, ist auch branchenabhängig. Bei Banken, Versicherungen und Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen reicht ein Bachelor meist aus. Im Bereich Technik und Industrie haben Masterabsolventen die Nase vorn, da von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern viel technisches Know-how und Forschungsarbeit gefordert wird. Nicht nur zu Unrecht wird der Bachelor auch als Schmalspurstudium bezeichnet. Bachelorabsolventen haben nicht nur geringere Chancen, eine Anstellung zu finden, sie starten auch mit bedeutend tieferem Einkommen ins Berufsleben. Die Aufstiegsmöglichkeiten verzögern sich aufgrund der kürzeren Studiendauer. «Im Gegensatz zu Master- müssen Bachelorabsolventen ihr fehlendes Fachwissen durch Berufserfahrung ausgleichen, bevor sie die nächste Stufe auf der Karriereleiter erreichen», so der Karriereberater weiter. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Master erst nach einigen Jahren Berufserfahrung anzugehen, aber auch davon rät Dr. Urs J. Zgraggen ab: «Verschiedene Gründe können dazu führen, dass es später eben nicht zu diesem Erwerb kommt, sei das infolge Kindersegens, Krankheit, Wirtschaftsrezession oder Beschränkung der Studienzulassung.» Zudem sei es naiv zu glauben, die Konkurrenz im Arbeitsmarkt würde künftig abnehmen: «Der Druck durch hochqualifizierte Kaderleute aus Schwellen- und Südländern wird ziemlich genau das Gegenteil bewirken», zeigt sich der Experte überzeugt.
Master oder Bachelor der Unterschied
Wer vor dem Studium steht, hat die Qual der Wahl: Der Bachelor ist der erste akademische Grad eines gestuften Universitäts- oder Hochschulstudiums und zugleich staatliche Abschlussbezeichnung einer grundständigen wissenschaftlichen Ausbildung. Der Master ist der Abschluss einer zweiten wissenschaftlichen Ausbildung. Voraussetzung, um einen Masterabschluss zu erwerben, ist ein bestandener Bachelor oder ein erreichter Abschluss in einem einstufigen akademischen Studiengang.