Rapper Saman Yasin im Iran zum Tode verurteilt

Aktualisiert

Prozesse im IranDer Moment, als ein iranischer Rapper sein Todesurteil hört

Ihm wird «Krieg gegen Gott» vorgeworfen, deswegen muss Saman Yasin sterben. Ein Gericht hat ihn wegen seiner Beteiligungen an den Protesten im Iran zum Tode verurteilt. 

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Saman Yasin protestierte gegen das Regime im Iran und wird daraufhin zum Tode verurteilt. 

Saman Yasin protestierte gegen das Regime im Iran und wird daraufhin zum Tode verurteilt. 

via Twitter.com
Sieben Wochen dauern die blutigen Proteste im Iran nun an. 

Sieben Wochen dauern die blutigen Proteste im Iran nun an. 

IMAGO/ZUMA Wire
Nun will das Regime offenbar mehr als 2000 Demonstranten vor Gericht bringen.

Nun will das Regime offenbar mehr als 2000 Demonstranten vor Gericht bringen.

via REUTERS

Darum gehts

Nach dem Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran sind nach offiziellen Angaben bereits mehr als 1000 Menschen angeklagt worden. Dies gab ein Justizsprecher am Dienstag bekannt, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete. Mehrere Kriminal- und Revolutionsgerichte befassen sich demnach mit den Fällen. Die Verhandlungen sollen in der Mehrheit öffentlich sein. Konservative Hardliner im Parlament hatten am Sonntag harte Urteile gefordert, bis hin zur Todesstrafe.

Der kurdische Rapper Saman Yasin hat ein solches Urteil bekommen. Anfang Oktober war er bei einer Demonstration in der Hauptstadt Teheran festgenommen worden. Laut Menschenrechtsorganisationen wurde er gefoltert, ehe er dem Richter vorgeführt wurde.

Der Prozess soll nur 15 Minuten gedauert haben, dann offenbarte man dem Sänger das Urteil – die Todesstrafe. Auf Twitter sind Fotos zu sehen, die den Moment erfassen, als Yasin sein Schicksal erfährt. Im Iran werden Hinrichtungen meist öffentlich vollstreckt, zumeist durch Hängen.

Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden bisher fast 15’000 Teilnehmende der Demonstrationen festgenommen.

Auslöser der Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem. 

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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