
Der Fisker Ronin soll 2025 auf den Markt kommen. Er wird auf maximal 999 Exemplare limitiert.
Luxus-Cabrio RoninDer nächste Fisker-Wurf wird chic – und richtig teuer
Nachdem der SUV Ocean endlich auf der Strasse ist, will das Start-up nun bald den Ronin nachschieben. Doch das wird noch dauern.
Ronin – so wurden in Japan während der Feudalzeit herrenlose Samurais genannt. Es waren in Ungnade gefallene, vertriebene und entehrte Krieger, die umherzogen und von der Gesellschaft verhöhnt und verspottet wurden. Und da der Samurai-Ehrenkodex es verlangte, die rituelle Selbsttötung (Seppuku) zu begehen, wenn sie in Unehre fielen, hatten die Ronin wohl kein einfaches Leben.
Es ist bezeichnend, dass der US-Elektroauto-Hersteller Fisker sein neues Luxus-Cabrio Ronin nennt. Denn Firmenchef Henrik Fisker, der früher als Designer bei BMW und Aston Martin tätig war, ist bei den Investoren bereits einmal in Ungnade gefallen. Sein 2007 gegründetes Unternehmen Fisker Automotive geriet bald in Schieflage: Kurz nach den ersten Auslieferungen des ersten Modells Karma war das Unternehmen 2012 in finanzieller Not. Im März 2013 wurden drei Viertel der Angestellten entlassen, dann war nach nur etwa 1800 verkauften Autos Schluss. Das Unternehmen wurde zwangsversteigert und letztlich vom chinesischen Autozulieferer Wanxiang gekauft.
Der nächste Anlauf
Doch Henrik Fisker gab nicht auf. 2016 gründete er ein neues Unternehmen mit dem Namen Fisker Inc. Zwei Jahre später wurde der Bau des Elektro-SUV Ocean angekündigt, der dann – mit ordentlich Verspätung – ab Mai dieses Jahres an erste Kunden ausgeliefert wurde. Im Sommer 2020 gab das Unternehmen ausserdem Pläne bekannt, dass Fisker bis 2025 sein Portfolio auf vier Modelle ausbauen will: Neben dem Ocean soll es einen Lifestyle-Pick-up namens Alaska sowie einen Kleinwagen namens Pear geben. Und eben den Ronin, ein luxuriöses Hardtop-Cabrio mit fünf Plätzen. Allesamt mit reinem Elektroantrieb, gebaut bei Magna Steyer in Graz.
Nun wurden mehr Details zum Ronin veröffentlicht. «Der Ronin ist ein Auto für Menschen, die gerne fahren, die begeistert von Automobilkunst und -design sind und erwarten, dass sie mit ihren High-Performance-Fahrzeugen den Weg in eine nachhaltige Zukunft einschlagen», umschreibt Firmenchef Henrik Fisker. Das für 2025 angekündigte E-Cabrio soll in einer limitierten Auflage von 999 Stück gefertigt werden – und stolze 385’000 Dollar kosten, was aktuell etwa 337’200 Franken entspricht. Das Cabrio hat ein versenkbares Carbon-Top, die vorderen Flügeltüren öffnen auf Knopfdruck elektrisch. Die kurzen, hinten angeschlagenen Fondtüren erleichtern den Zustieg auf die Rückbank, im Cockpit gibt es natürlich ein digitales Cockpit mit grossen Displayanzeigen sowie einen riesigen Touchscreen.
Detaillierte technische Daten nennt Fisker noch nicht, der Ronin soll aber in zwei Sekunden auf Tempo 100 km/h beschleunigen und gegen 1000 Kilometer Reichweite schaffen. «Unser Ziel war es, ein klassisches Grand-Touring-Fahrzeug des 21. Jahrhunderts für Kunden zu bauen, die mit einer einzigen Batterieladung von Los Angeles bis zum Napa Valley oder mit konstanter Geschwindigkeit auf der Autobahn fahren möchten, ohne über die Reichweite nachdenken zu müssen», sagt der dänische Autodesigner. Angekündigt war der Ronin eigentlich für 2024, doch wie bei so vielen Start-ups hat auch Fisker Verspätung. Bestellungen können aber bereits aufgegeben werden, erhältlich sein soll der Elektroflitzer dann ab der zweiten Jahreshälfte 2025.