Rollen gekürzt und abgesagtDer Prozess von Johnny und Amber gefährdet ihre Schauspiel-Karrieren
Der Verleumdungsprozess des «Fluch der Karibik»-Darstellers und der Schauspielerin beeinflusst ihr öffentliches Image – und damit auch, wie viel Zeit auf der Leinwand die Stars erhalten.
- von
- Lara Hofer
Darum gehts
Wiederholte Schläge ins Gesicht, Lügen vor Gericht und Vergewaltigung mit einer Flasche: Die Vorwürfe, mit denen sich das Ex-Paar Johnny Depp und Amber Heard gegenseitig eindeckt, sind drastisch und schockieren viele Fans. Seit mehreren Wochen dauert der Verleumdungsprozess der Schauspielstars im Gerichtssaal in Virginia bereits an. Und obschon das Urteil erst Ende Mai gefällt wird, steht bereits jetzt fest, dass eine Sache wohl beide verlieren könnten: ihre grossen Schauspielrollen.
Amber Heards Rolle in «Aquaman» wurde drastisch gekürzt
Amber Heard bestätigte kürzlich vor Gericht, dass ihre Rolle in der Fortsetzung von «Aquaman» gewaltig gekürzt worden sei. Zuletzt wurde bekannt, dass Heard nicht einmal mehr zehn Minuten im zweiten Teil der DC-Reihe zu sehen sein wird. Das wurde bisher zwar nicht von offizieller Seite bestätigt – Heard selbst sagte allerdings vor Gericht : «Ich habe wirklich hart gekämpft, um in dem Film zu bleiben», und fügte an, dass sie am Ende nur eine «abgespeckte Version der Rolle» spielen durfte.
«Aquaman and the Lost Kingdom» soll im Jahr 2023 im Kino erscheinen. Heard spielt darin die Rolle der Königin Mera. Insbesondere Meras Actionszenen seien aufgrund des Gerichtsprozesses gestrichen worden.
Auch Johnny Depp muss kürzertreten
Nicht nur Heard verliert wegen des öffentlichen Streites Sendezeit. Auch Johnny Depp musste in der Vergangenheit wichtige Jobs aufgeben. Der «Alice im Wunderland»-Darsteller spielte einst die Rolle des Gellert Grindelwald in der Filmreihe «Phantastische Tierwesen». Den Harry-Potter-Charakter spielte Depp sowohl im ersten als auch im zweiten Teil. Im dritten Streifen, der im April 2022 erschien, wurde der 58-Jährige jedoch durch den dänischen Schauspieler und «Indiana Jones»-Darsteller Mads Mikkelsen (56) ersetzt.
Zudem wurde der 58-Jährige auch in seiner berühmtesten Rolle als Captain Jack Sparrow im neuen «Fluch der Karibik»-Film von Disney ersetzt, der voraussichtlich im Jahr 2025 in die Kinos kommen soll.
Johnny Depps Ex sagt vor Gericht aus
Derweil häufen sich die Vorwürfe vor Gericht: Am Donnerstag sagte Johnny Depps Ex, die Hollywood-Schauspielerin Ellen Barkin, vor Gericht aus. Die beiden waren in den 1990er-Jahren für einige Monate liiert. Die 68-Jährige bezeichnete den Schauspieler als «extrem eifersüchtig, besitzergreifend und kontrollierend». Depp sei während ihrer Liaison «ständig betrunken» gewesen und habe auch Marihuana, Kokain und Halluzinogene konsumiert. Zudem soll er einmal eine Weinflasche in ihre Richtung geworfen haben. Das stritt der Schauspieler ab und betonte, dass seine Ex bloss sauer auf ihn sei, weil er damals «keine ernsthafte Beziehung mit ihr wollte».
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Am Dienstag gab Heard vor Gericht zu, ihren Ex-Mann geschlagen zu haben. Am selben Tag endete die mehrtägige Aussage der Schauspielerin. Zuvor hatte bereits ihr Ex-Mann vier Tage im Zeugenstand Rede und Antwort gestanden. Er hatte dabei bestritten, jemals handgreiflich gegenüber Heard gewesen zu sein. Die Schlussplädoyers wurden von Richterin Penney Azcarate auf den 27. Mai angesetzt. Dann entscheiden die Geschworenen.