Altstätten SG«Der Rottweiler wurde völlig falsch gehalten»
Ein Rottweiler griff am Sonntag in Altstätten eine 65-Jährige an. Nun äussert sich der Ehemann der verletzten Frau zu dem Vorfall.
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- qll

Der zweieinhalbjährige Rottweiler-Rüde war offenbar unbeaufsichtigt unterwegs. (Bild: Fotolia)
Nachdem am Sonntag ein Rottweiler eine 65-jährige Frau angegriffen, gebissen und schwer verletzt hatte, wurde diese ins Kantonsspital St. Gallen gebracht. Der zweieinhalbjährige Rottweiler-Rüde wurde vorübergehend in einem Tierheim untergebracht.
Recherchen haben ergeben, dass der Rottweiler einer Bauernfamilie, die in der Nähe der Aach wohnt, gehört. Diese hatte den Rottweiler offenbar als halbjähriges Jungtier aus dem Thurgau geholt. Seither halte die Familie den Hund nur angekettet und erziehe ihn nicht richtig, berichten Nachbarn. Zwar komme es vor, dass die Bauernfamilie den Rottweiler ab und zu frei laufen lasse, dann aber unkontrolliert und ohne Begleitung. Es seien schon mehrere Beschwerden eingegangen.
Angreifer war kein Unbekannter
Der Rottweiler war auch der angegriffenen Frau kein Unbekannter: «Wir kennen den Hund», so der Ehemann der Angegriffenen. «Die Besitzer sind sozusagen unsere Nachbarn.» Der Rhodesian Ridgeback, Ridge genannt, mit dem die Frau unterwegs war, gehört dem Sohn, der in den Ferien weilt.
Wieso der Rottweiler seine Frau bei einem Spaziergang mit Ridge angriff, kann er sich nicht erklären. Später im Spital habe sie erzählt, dass sie mit Ridge am Bauernhof vorbeispazierte. Plötzlich habe sie jemanden rufen hören und sich umgedreht. Da habe sie den Rottweiler schon wie ein Pfeil auf sich zu rennen sehen. «Aus einer Schutzreaktion heraus hat sich meine Frau gebückt und unseren Hund um den Hals gehalten», so der Ehemann.
«Es geht ihr besser»
Daraufhin habe der Rottweiler die Frau in den Arm gebissen. Sie sei zu Boden gefallen, worauf er sie in den Kopf biss. Laut der Frau hat der Hund erst losgelassen, als jemand aus der Besitzerfamilie mit einer Schaufel kam und auf den Rottweiler einschlug.
Laut dem Ehemann geht es seiner Frau etwas besser. Der Rottweiler hat der 65-Jährigen schwere Wunden zugefügt. Zudem sei ihr Arm ein- bis zweimal gebrochen. «Sie muss Schmerzmittel nehmen», so der Ehemann. Bis auf weiteres müsse seine Frau zur Beobachtung im Spital bleiben.
Gegenüber von 20 Minuten wollte sich der Besitzer des Rottweilers zum Vorfall nicht äussern.