Basel: Der Stadt-Imker vom Gundeli

Aktualisiert

BaselDer Stadt-Imker vom Gundeli

Mitten im Gundeli produziert Andreas Seiler seinen «Stadthonig». Er lobt die Bedingungen für Imker
in der Stadt.

von
Jonas Hoskyn
Mitten im Gundeli hat der 42-jährige Andreas Seiler zwei Bienenvölker.

Mitten im Gundeli hat der 42-jährige Andreas Seiler zwei Bienenvölker.

«Wenn ich jemandem von meinen Bienen erzähle, ist die erste Frage immer: Geht denn das?», lacht Andreas Seiler. Seit vier Jahren ist der Basler Hobby-Imker. Zwei Völker hat der 42-Jährige bei sich daheim in der Nähe des Schützenmattparks, zwei weitere sind auf dem Flachdach des Gundeldingerfeldes stationiert – direkt über dem Bio-Restaurant, das Seiler leitet. «In grossen Städten wie Paris oder New York wird schon lange geimkert», weiss er.

Denn im Gegensatz zum Land, wo oft kilometerlang nur das Gleiche angepflanzt wird, biete die Stadt grosse Vorteile: «Man hat viel die besseren Bedingungen: Parks, Baumalleen, Gärten, Balkone – irgendwo ist immer etwas am Blühen.» Bei den Anwohnern seien die Bienen gut aufgenommen worden und auch Schadstoffe sind kein Thema: «Die Biene ist ein sehr rein­liches Tier – die filtert den Nektar, bevor sie ihn einlagert.»

Diese Woche hat Seiler zum letzten Mal Honig geschleudert. «Was jetzt noch reinkommt, gehört den Bienen als Wintervorrat.» Rund 20 Kilogramm seines «Stadt­honigs» konnte er gewinnen. «Den Grossteil verschenke ich.» Zu kaufen gibt es den Rest im Laden Werkstück. Aber eigentlich geht es Seiler nicht um eine möglichst grosse Produktion. «Viel mehr fasziniert mich dieser Mikrokosmos», sagt er.

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