Flags of our Fathers: Der Stoff, aus dem Kriegshelden sind

Aktualisiert

Flags of our FathersDer Stoff, aus dem Kriegshelden sind

Ambitioniertes, aber auch blutig-brutales Kriegsfilmdrama von Clint Eastwood, das sich als kritische Auseinandersetzung mit staatlich propagierter Heldenverehrung versteht.

Spätestens seit dem Irak-Krieg stellt sich die Frage, was genau ein Kriegsheld ist. Der Schauspieler, Regisseur und Filmmusiker Clint Eastwood bereichert die Diskussion mit zwei parallel produzierten Kriegsfilmdramen, welche die Schlacht von Iwo Jima zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zunächst aus amerikanischer Sicht («Flags of Our Fathers») und aus japanischer Perspektive («Letters from Iwo Jima»; siehe rechts) beleuchten.

Ausgangspunkt der Handlung ist ein historisches Foto, auf dem fünf Soldaten und ein Navy-Matrose die amerikanische Flagge auf Mount Suribachi hissen. Dieser eine Schnappschuss ging um die Welt und wurde damals von der US-Regierung gezielt eingesetzt, um eine ganze Generation vom Sinn des Krieges zu überzeugen und patriotische Gefühle zu wecken. Nur so ist es zu erklären, dass die drei überlebenden Soldaten John Bradley (Ryan Philippe, «Crash»), Rene Gagnon (Jesse Bradford) und Ira Hayes (Adam Beach) frühzeitig heimgeschifft wurden, um landesweit Kriegspropaganda zu betreiben, neue Rekruten anzuwerben und die Zeichnung von Militäraktien zu fördern.

20 Jahre nach «Heartbreak Ridge» wendet sich Clint Eastwood erstmals wieder dem Kriegsfilmgenre zu. Er selbst spielt für einmal nicht mit und verzichtete auf klingende Starnamen, um den Zuschauer nicht von den Geschehnissen abzulenken.

Gewöhnungsbedürftig ist Eastwoods Spiel mit drei Zeitebenen, welche sich punkto Farbgebung unterscheiden. So ist es angesichts von Co-Produzent Steven Spielberg nur logisch, dass die blutig-brutalen Kriegsszenen in matten Farben gehalten sind und direkt an dessen Meisterwerk «Saving Private Ryan» erinnern. Weit farbenfroher wirkt dagegen der tragische Werdegang des Soldatentrios nach dem Krieg. Geradezu farbenprächtig ist die Konfrontation von Kriegsveteran John Bradley mit seinem Sohn James in der Gegenwart geraten.

«Flags of Our Fathers» zeigt auf eindringliche Weise, dass es Kriegshelden im eigentlichen Sinne gar nicht gibt. Vielmehr sind die früheren Soldaten heutzutage gebrochene Menschen mit Ecken und Kanten. Die Kritik an Kriegspropaganda mittels manipulierter Bilder und übertriebenem US-Patriotismus ist unübersehbar und regt damals wie heute zum Nachdenken

an.

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