Tödliches BusunglückDer Unglücksfahrer war 81 Jahre alt
Mindestens zwei Personen sind bei einem Unfall auf der italienischen Seite des Grossen St. Bernhards getötet worden, als ein mit zirka 30 Juve-Fans besetzter Reisebus verunglückte. Die Anzeichen verdichten sich, dass der Fahrer zu schnell unterwegs war.
Der Bus war gegen 13 Uhr von Neuchâtel aus aufgebrochen. Laut der italienischen Agentur Ansa handelt es sich um Juventus-Fans aus der Schweiz, die auf dem Weg nach Turin zum Spiel gegen Real Madrid waren.
Die italienische Polizei gab an, dass der beim Unfall getötete Fahrer laut Führerausweis am 25. Mai 1927 geboren war. Beim zweiten Todesopfer handelt es sich um einen 55-jährigen Schweizer. 19 Insassen wurden zum Teil schwer verletzt, wie die Kantonspolizei Neuenburg erklärte.
An Bord des Cars, der in einer Kurve inmitten des Dorfes Etroubles von der Strasse abkam und in eine Hauswand prallte, befanden sich 26 Personen. Die Verletzten wurden in Spitäler in Aosta und Ivrea eingeliefert. Die Passagiere waren zuvor in Lausanne, Yverdon und Neuenburg zugestiegen.
Car war wohl zu schnell unterwegs
Veranstalter Ouest Voyages in Renens VD hat die Tour in der Vergangenheit mehrmals ohne Probleme durchgeführt. Laut Lisette Hofer kannte der temporär angestellte Fahrer die Strecke gut. «Er ist Aushilfschauffeur unseres Unternehmens und arbeitet punktuell für uns», erklärte die Angestellte des Unternehmens.
Ouest Voyages wurde vor vier Jahren gegründet. Das Unternehmen hat einen festen Fahrer, den Patron, und wird von Aushilfsfahrern unterstützt.
Zur Unfallursache liegen laut der italienischen Polizei noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Alle Möglichkeiten würden untersucht. Die wahrscheinlichste Unfallursache sei aber übersetzte Geschwindigkeit.
Auch Zeugen sprechen von rasanter Fahrt
Das bestätigen auch Zeugenaussagen: «Nach den ersten Kurven den Berg hinunter haben wir uns gewundert, wie zügig der Fahrer unterwegs war. Dann knallte es plötzlich», sagte einer der mitgereisten Fans gegenüber der italienischen Zeitung Corriere della Sera (Internetausgabe).
«Ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass der Fahrer Schwierigkeiten hatte», sagt der Zeuge weiter. Einer der Passagiere hätte den Busfahrer gar gewarnt, besser auf die Strasse zu achten. Andere Mitreisende gaben gegenüber corriere.it an, im Bus hätte ausgelassene Stimmung geherrscht.
Gefährliche Bergstrecke
Einwohner von Etroubles (IT) gaben an, den Bus mit übersetzter Geschwindigkeit gesehen zu haben. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa schreibt, dass auf der Strasse eine Bremsspur von rund 20 Metern sichtbar sei.
Im April 2005 war es auf der Schweizer Seite des Passes zu einem tragischen Unfall gekommen. Damals war ein Bus auf der salznassen Fahrbahn von der Strasse abgekommen und über eine Felswand gegen 150 Meter in ein Bachbett gestürzt. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 14 wurden schwer verletzt.
(SDA/atk)