Verkehr: Aussage von VCS-Chef Blumer sorgt in der 20-Minuten-Community für Diskussionen

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Verkehr«Das ist realitätsfremd und autofeindlich»

Um verstopfte Strassen zu entlasten, könnten Arbeitswege bis 20 Kilometer per Velo zurückgelegt werden, sagt VCS-Chef Ruedi Blumer in der Tagesschau. In der Community kommt diese Aufforderung nicht bei allen gut an.

von
Meret Steiger
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Um den Verkehr zu entlasten, sollen mehr Autofahrer aufs Velo umsteigen.

Um den Verkehr zu entlasten, sollen mehr Autofahrer aufs Velo umsteigen.

Unsplash/Nabeel Syed
VCS-Präsident Ruedi Blumer hat ein Rezept gegen verstopfte Strassen: Mit dem Velo zur Arbeit. Bei einem Arbeitsweg bis zu 20 Kilometer sei das problemlos möglich, sagte er am Mittwochabend in der SRF-«Tagesschau».

VCS-Präsident Ruedi Blumer hat ein Rezept gegen verstopfte Strassen: Mit dem Velo zur Arbeit. Bei einem Arbeitsweg bis zu 20 Kilometer sei das problemlos möglich, sagte er am Mittwochabend in der SRF-«Tagesschau».

Screenshot SRF
Ob zehn oder 20 – der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy kann der Forderung nicht viel abgewinnen. Sie sei unrealistisch und gesellschaftsfeindlich, sagt er.

Ob zehn oder 20 – der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy kann der Forderung nicht viel abgewinnen. Sie sei unrealistisch und gesellschaftsfeindlich, sagt er.

20min/Monika Flueckiger

Darum gehts

  • In der «Tagesschau» sagt VCS-Chef Ruedi Blumer, dass Arbeitswege bis 20 Kilometer mit dem Velo zurückgelegt werden können.

  • Diese Aussage sorgt in der 20-Minuten-Community für viele Kommentare.

  • Während einige dem VCS-Chef zustimmen, sehen andere viele Probleme.

«Arbeitswege bis 20 Kilometer kann man mit Velo machen», sagt der VCS-Chef Ruedi Blumer in der Tagesschau – und sorgt damit in der 20-Minuten-Community für grosse Diskussionen. Ähnlich wie Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy halten viele Leserinnen und Leser Blumers Aussage für Träumerei und fragen sich, ob künftig überall verschwitzte Mitarbeiter in den Büros sitzen sollen. So findet auch User Zendo: «Der VCS ist realitätsfremd und autofeindlich.»

Zudem sind diverse Kommentierende der Ansicht, dass der VCS doch mit gutem Beispiel vorangehen soll. So schreibt User Pensionist: «Herr Blumer, 20 Kilometer mit dem Velo bei Wind, Sturm, Regen, Schnee? Machen Sie und Ihre Mitarbeiter es doch vor!» Und auch die Aussage, dass Blumer sein Velo manchmal mit in den Zug nimmt, sorgt bei den Pendlerinnen und Pendlern in der Community für Unmut. User nv_2 schreibt: «Der ÖV ist doch jetzt schon voll. Wenn jeder auch noch sein Fahrrad im ÖV mitnimmt, dann wird es noch enger.»

«Velofahren ist günstiger, schneller und gesünder!»

In den Kommentarspalten bekommt Blumer aber auch Zuspruch. Leser Daniel-Noger schreibt: «Ein schnelles E-Bike fährt 45 km/h, das sind 30 Minuten Fahrzeit für 20 Kilometer. Diese Distanz ist vielfach auch mit ÖV oder mit Auto nicht schneller zu bewältigen. Weitere Vorteile: Velofahren ist günstiger, schneller und gesünder.» Fabyla sieht es ähnlich: «Wer erst mal aufs Velo umgestiegen ist, will gar nicht mehr Auto fahren . Seit neun Jahren fahre ich täglich mit dem Velo 16 Kilometer zur Arbeit. Bis jetzt habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Probiert es selbst aus, alles andere sind Ausreden!»

Viele Userinnen und User weisen auch auf den zusätzlichen Zeitaufwand hin, den ein Arbeitsweg mit dem Velo mit sich bringt– und verlangen ein Entgegenkommen der Arbeitgeber: «20 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück mach ich gerne. Unter einer Voraussetzung: Der Arbeitsweg wird ab sofort zu Arbeitszeit dazugerechnet.»

«Führt endlich die Vier-Tage-Woche ein!»

In der 20-Minuten-Community werden aber auch andere Lösungen gesucht, mit denen man CO2 einsparen und die Verkehrsbelastung verringern könnte. So fordert rici58: «Führt doch endlich dort, wo es möglich ist, die Vier-Tage-Woche ein. Was das an CO2 einspart, soll mal einer ausrechnen!» und Neebbs sieht das Problem bei den langen Arbeitswegen: «Es sollten viel mehr Anreize geschaffen werden, dass die Leute wieder in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen beziehungsweise in der Nähe des Wohnortes arbeiten.»

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